"Demut vor dem Wähler-Votum ist wichtig"

BezirksRundschau:In etwas mehr als einer Woche wählt Österreich den Nationalrat. Mit welchem Ergebnis rechnen Sie? Wie wird die FPÖ im Bezirk, in Oberösterreich und in Österreich abschneiden?
Elmar Podgorschek: Mein Ziel ist, dass landes- und bundesweit ein Zweier bei den Prozentzahlen davor steht. Im Bezirk sind wir erfahrungsgemäß um fünf Prozent besser, da sollten wir also bei 25 Prozent liegen. Aber drin ist alles. Ich bin mit meinen Erwartungen eher vorsichtig, denn Demut vor dem Wähler-Votum ist wichtig. Das habe ich in meiner langen politischen Tätigkeit gelernt.

Sie sind der Spitzenkandidat der FPÖ für den Wahlkreis Innviertel. Mit welchem Gefühl gehen Sie in die Wahl? Ihr erneuter Einzug ist ja ziemlich sicher ...
Die FPÖ müsste unter vier Prozent fallen – dann würde ich es nicht in den Nationalrat schaffen. Das ist also eher unrealistisch. Ich selbst gehe mit einem guten Gefühl in die Wahl. Wir haben einen regen Zuspruch. Das hat sich auch auf der Rieder Messe gezeigt. Dort hatten wir von allen Parteien die meisten Zuhörer.

Was sind Ihre Kernforderungen? Was wollen Sie in Wien für das Innviertel bewirken?
Im Innviertel hapert es vor allem an der Verkehrsinfrastruktur. Wenn man von Braunau nach Schärding mit dem Schlauchboot schneller ist als mit dem Zug – wie es David Schießl ausgedrückt hat – dann kann etwas nicht stimmen. Wenn unsere Region mithalten will, brauchen wir einen Ausbau der Straße sowie des öffentlichen Verkehrs. Mein zweites Hauptanliegen ist die Bildung. Wir sind als Region groß genug für eine Fachhochschule. Bedarf herrscht hier vor allem im technischen Bereich. Die HTL war ein guter, erster Schritt. Jetzt sollte der nächste folgen.

Warum ist die FPÖ die richtige Partei für Sie? Welche Werte vertritt sie?
Ich habe mich seit meiner frühesten Jugend mit Politik beschäftigt und schon immer mit der FPÖ identifiziert. Uns geht es – wie schon im Namen erkennbar – vor allem um Freiheit. Die Menschen sollen so viel Freiheit wie möglich haben und ein selbstbestimmtes Leben führen dürfen. Die FPÖ betreibt keine Klientel-Politik. Das heißt, wir sind nicht die Partei einer Berufsgruppe sondern stehen für die gesamte Bevölkerung. Auch soziales Engagement ist uns sehr wichtig.

Wie genau sind Sie eigentlich zur Politik gekommen?
Ich bin schon am Schoß von Friedrich Peter (Anm.: von 1958 bis 1978 Parteiobmann der FPÖ) gesessen (lacht). Mein Vater hat schon immer Politik gemacht. Als Sohn hat man meist zwei Wege: Entweder man übernimmt, oder man rebelliert. Da ich mich mit meinem Vater aber immer gut verstanden habe, bin ich der Phase der Rebellion entgangen. Ich bin als Jugendlicher dem Ring Freiheitlicher Jugend beigetreten, wo ich mich sehr wohl gefühlt habe. Ich bin dort in die Politik hineingewachsen. 1991 bin ich dann in den Rieder Gemeindrat gekommen.

Was gefällt Ihnen an der Arbeit im Nationalrat?
Es ist interessant, die Gesetzwerdung zu beeinflussen und an der Entwicklung des Staates mitzuwirken. Ich bin gerne unter Leuten und vertrete das Innviertel in Wien mit Herz und Seele.