Grüne wollen "Bildungslücke schließen"
Aktion am Rieder Zugbahnhof: Grüne machen Bildungspolitik zu ihrem Wahlkampf-Thema.
RIED. Rund acht Prozent aller 15- bis 24-Jährigen brechen ihre Ausbildung vorzeitig ab – mit fatalen Folgen: Denn Jugendliche mit nur dem Pflichtschulabschluss haben das höchste Risiko, in der Arbeitslosigkeit zu landen. "Wir fordern daher konkrete Hilfestellungen bei der Suche nach der besten Schule und dem passenden Ausbildungsplatz. Berufsorientierung muss einen viel höheren Stellenwert bekommen", erklärt David Stögmüller, Jugendkandidat für den Wahlkreis Innviertel. Er weist darauf hin, dass es "200 Lehrberuf gibt, aber Mädchen sich zu 50 Prozent für Einzelhandel, Bürokauffrau oder Friseurin entscheiden". Im Rahmen einer von den Grünen in Auftrag gegebene Umfrage gaben 85 Prozent der befragten Oberösterreicher an, dass ihrer Meinung nach der heimischen Wirtschaft Schaden drohe, sollten die Bildungs-Baustellen nicht bald gelöst werden. 72 Prozent meinen, die Schulen bereiten zu wenig auf die Herausforderungen des späteren Berufslebens vor. "Die Bildungslücken liegen klar vor uns. Es sind Fakten, Entwicklungen und Gefahren, die wir Grünen seit Jahren konsequent aufzeigen. Es sind Bildungslücken, die auf Kosten der Jugend Ressourcen vergeuden und die Wirtschaft bremsen", kritisiert Stögmüller.
Vier von zehn Jugendlichen haben Probleme beim Lesen, Schreiben oder Rechnen
Vor allem im internationalen Vergleich drohe Österreich immer weiter zurückzufallen, so die Grünen. Studien würden belegen, dass in Österreich Bildung und vor allem Bildungsarmut besonders stark vererbt wird. Stögmüller: "Wir fordern daher den Ausbau der Frühförderung im Kindergarten, eine massive Stärkung der Volksschulen sowie den Ausbau ganztägiger Schulen und eine gemeinsame Schule für zehn- bis 14-Jährige." Mehr als ein Viertel aller Haushalte in Oberösterreich nimmt jährlich externe Nachhilfe in Anspruch. Seit Jahren ist der Bedarf ungebrochen hoch, die Kosten belasten das Budget vieler Eltern. Immer stärker würden daher auch die finanziellen Mitteln über schulische Erfolge entscheiden. "Wir fordern daher mehr individuelle Lernbetreuung in den Schulen sowie den Ausbau von Förder- und Lernangeboten während des Schuljahres über den klassischen Unterricht hinaus."
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