Ried: Temposünder vor harten Zeiten

- Neue Radarboxen für Klosterneuburg? Die Pilotgemeinde, die keine sein will.
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In Ried werden bis zum Sommer aller Wahrscheinlichkeit nach vier Radarboxen aufgestellt.
RIED (tst). Eigentlich hätte der rund 315.000 Euro teure Ankauf der vier Radarboxen und der beiden Messsysteme im Gemeinderat letzten Donnerstag beschlossen werden sollen. Nach heftigen Diskussionen wurde der Tagespunkt auf Wunsch der SPÖ aber abgesetzt und soll im Mai vom Stadtrat beschlossen werden. Bürgermeister Ortig will mit den Radars die Verkehrssicherheit in der Stadt
erhöhen. Es gäbe vor allem an den Wochenenden und den Abendstunden massive Probleme mit Rasern. Diesen solle mit dieser Maßnahme Einhalt geboten werden. Die Refinanzierung der Anschaffungskosten hält Ortig in einer angemessen Frist für möglich. Auch der Obmann des Verkehrsausschusses, Max Gramberger von den Grünen, wünscht sich die Anschaffung der Radarboxen. „Ich werde im Stadtrat ganz sicher dafür stimmen, weil es die Verkehrssicherheit erhöhen wird.“ Weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen wären, so Gramberger, ebenfalls sehr wünschenswert.
Die Freiheitlichen vermuten hinter diesen Plänen eine mögliche Abzocke. Vizebürgermeister Ernst Reiter: „Ich bin dafür, dass die Polizei mobile Radargeräte verwenden soll.“ Es solle nicht der Eindruck entstehen, dass die Einkaufsstadt Ried frei nach dem Motto „Ihr Einkaufsbudget ist schon weg, bevor sie überhaupt in der Innenstadt sind“ Abzocke betreiben möchte, so Reiter. Einen Vergleich zu den Städten Gmunden, Bad Ischl und Vöcklabruck, in denen durch die vielen Radar-Strafen in kurzer Zeit viel Geld in die Gemeindekassen floss, findet Bürgermeister Ortig nicht angebracht: „Dort sind die Radarboxen fast ausschließlich auf sehr breiten Straßen angebracht.“ Das werde in Ried nicht der Fall sein. Bevor im Stadtrat über den Ankauf abgestimmt wird, werde man sich noch einmal gemeinsam mit der Polizei und Verkehrsexperten zusammensetzen und über die weitere Vorgehensweise sprechen, so Rieds Bürgermeister. Sollte der Beschluss im Stadtrat positiv sein, könnten die Radarboxen noch vor dem Sommer in Betrieb genommen werden.
Beschlossen wurde hingegen die Ausweitung der 30-er Zonen. Ortig: „Die Maßnahmen werden in den nächsten Wochen sukzessive umgesetzt. Besonders freut mich, dass die Abstimmung im Gemeinderat einstimmig war.“ Im Bereich der Gartenstraße und der Riedbergstraße wird die 30er-Zone noch nicht gleich eingeführt. Hier sind noch zusätzliche Maßnahmen erforderlich.


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