Termin- und fristwidrige Kündigung
Arbeitnehmer erhält 18.000 Euro Nachzahlung
BEZIRK RIED. Folgendes „Angebot“ machte ein Firmenchef aus dem Innviertel seinem Verkaufsleiter, der seit 16 Jahren in der Firma beschäftigt war: Er könne eine Änderungskündigung akzeptieren und zu schlechteren Konditionen weiterarbeiten – oder aber sein Arbeitsverhältnis würde nach Ablauf der Kündigungsfrist automatisch beendet.
Für den Arbeitnehmer aus dem Bezirk Ried war der schlechtere Vertrag inakzeptabel, daher nahm er die Kündigung zur Kenntnis. Allerdings wurde das Arbeitsverhältnis termin- und fristwidrig gekündigt. Die Rechtsexperten der Arbeiterkammer Ried intervenierten bei der Firma und machten die richtig berechnete unbedingte Kündigungsentschädigung für die restliche Zeit des Arbeitsverhältnisses geltend. Die Firma lenkte ein und zahlte dem Arbeitnehmer etwas mehr als 15.000 Euro brutto nach. Nachdem der Mann – insbesondere wegen der Corona-bedingten schwierigen Situation auf dem Arbeitsmarkt – bis zum Ende der Kündigungsfrist noch keinen neuen Job gefunden hatte, wurde auch noch eine bedingte Kündigungsentschädigung fällig, die ihm nochmals eine Nachzahlung von etwas mehr als 3.000 Euro bescherte.
Kein Einzelfall
„Dieser Fall ist leider kein Einzelfall. Wir haben allein im vergangenen Jahr für unsere Mitglieder fast 120 Millionen Euro erkämpfen müssen“, erklärt der Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich Johann Kalliauer und fügt hinzu: „Einen langjährigen Mitarbeiter, der bis zum Verkaufsleiter aufgestiegen ist, dem sein Arbeitgeber einen großen Teil des wirtschaftlichen Erfolges verdankt, in einer weltweiten Wirtschaftskrise so respektlos zu behandeln und ihm ein derart unverschämtes Angebot zu unterbreiten, ist schon besonders dreist!"
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