"Den Menschen brennt das Thema unter den Nägeln"

WKO-Ried Leiter Christoph Wiesner, Jennifer Winkelbauer (RMOÖ, Geschäftsstelle Innviertel-Hausruck), WKO Ried-Obmann Alfred Frauscher, Johannes Ebert und Viktoria Wöss (FH-Studienlehrgang Public Management), Projektleiterin Kompass Demografie Elisabeth Czachay.
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  • WKO-Ried Leiter Christoph Wiesner, Jennifer Winkelbauer (RMOÖ, Geschäftsstelle Innviertel-Hausruck), WKO Ried-Obmann Alfred Frauscher, Johannes Ebert und Viktoria Wöss (FH-Studienlehrgang Public Management), Projektleiterin Kompass Demografie Elisabeth Czachay.
  • hochgeladen von Katrin Stockhammer

BEZIRK (kat). "Bis 2030 werden wir um 3000 Fachkräfte weniger im Bezirk haben. Das heißt, 700 bis 800 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit drei oder vier Beschäftigten hätten dann keine Mitarbeiter mehr", beschreibt Wirtschaftskammer Ried-Obmann Alfred Frauscher die dramatische Situation. Um diesem gesellschaftlichen Wandel entgegenzuwirken, hat die WKO vergangenes Jahr das Projekt "Kompass Demografie" gestartet. Ziel: die Menschen in der Region halten und Auswärtige dazu bewegen, hier arbeiten zu wollen. Aufschluss darüber, wie dies gelingen könnte, lieferte nun eine Umfrage des Studiengangs Public Management der FH Oberösterreich, Campus Linz. Mit einem Online-Fragebogen wollten die Studenten herausfinden, wie die Bevölkerung den Bezirk Ried sieht und was verbessert werden soll. Der Rücklauf war enorm: Mehr als 3100 Mal wurde die Seite angeklickt, 1040 Fragebögen waren brauchbar. "Den Menschen brennt das Thema unter den Nägeln. Das sieht man auch daran, dass die Teilnehmer nicht nur angekreuzt haben, sondern dass es auch 888 zusätzliche Meldungen gab. Das ist für so eine Umfrage unüblich", freut sich WKO Ried-Leiter Christoph Wiesner über den großen Erfolg.

Bildung, Innovation, Familie
Die Ergebnisse der Fragebögen lassen ganz deutlich drei Themen erkennen, die der Rieder Bevölkerung am wichtigsten sind und wo es dementsprechend Handlungsbedarf gibt. Diese drei Schwerpunkte sind Bildung, Innovation und Familie. Im Bereich Bildung wurde mit dem FH-Studienlehrgang Verbundwerkstoffe in Ried bereits ein erster Erfolg für die Region erzielt. Damit haben man bereits einen Fuß in der Tür. "Wir wollen in diese Richtung weiterarbeiten und noch den einen oder anderen Lehrgang nach Ried holen", so Frauscher. Ein eigener FH-Standort wäre aber in absehbarer Zeit nicht durchführbar. Weiters wolle man die Zusammenarbeit von Schulen und Wirtschaft intensivieren. Höherqualifizierte müssen in der Region gehalten werden.

In Sachen Innovation sei der Bezirk Ried bereits sehr stark, vor allem im Bereich Composite – leider sei das aber noch viel zu wenig bekannt: "Wir sind eine Composite-Region. Das müssen wir offensiv bewerben. Wir müssen den Leuten zeigen, was es hier gibt. Denn dort wo Innovation geschieht, ziehen die Menschen zu", so Wiesner.

Beim dritten Schwerpunkt, der Familie, gehe es vor allem um eine bessere Kinderbetreuung. Diese solle Frauen, die in der Arbeitswelt dringend benötigt werden, den Wiedereinstieg erleichtern.

Jetzt geht's erst richtig los
"Sollte es uns gelingen, diese Bereiche stark zu entwickeln, stehen die Chancen, dass Ried eine gute Zukunft hat, sehr hoch", so Frauscher. Laut Elisabeth Czachay, Projektleiterin "Kompass Demografie", gehe das Projekt erst jetzt richtig los, denn jetzt heiße es Maßnahmen zu erarbeiten und diese dann umzusetzen.

Ergebnisse des Fragebogens

Laut der Umfrage der FH Oberösterreich, sehen die Menschen den Bezirk Ried als Wirtschafts- und Gewerbestandort sowie als Messe-, Bier- und Agrarregion. Diesem Ist-Zustand wurde aber auch ein Zukunftsbild gegenübergestellt. So wünschen sich fast zwei Drittel der Befragten, dass Ried Bildungsregion werden soll. Etwa die Hälfte will eine Verbesserung in den Bereichen Innovation sowie Familie und Kinder.

Damit die Region als attraktiv wahrgenommen wird, braucht es laut den Umfrage-Teilnehmern vor allem Lebensqualität (Nahversorgung, gesundheitliche Versorgung, Nähe zur Natur, Wohnen) und Arbeit (Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten, Anzahl der Arbeitsplätze, Lohnniveau).

Bei den Kriterien für die Arbeitsplatzwahl stehen bei den Befragten ein gutes Betriebsklima, ein sicherer Arbeitsplatz, eine gute Bezahlung sowie die gute Vereinbarkeit von Familie & Beruf ganz oben.

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