Frauen in der Chefetage
"Nicht zum Mann werden" – Expertin Sieglinde Roitinger über Frauen in
Führungspositionen.
RIED. Seit 20 Jahren führt Sieglinde Roitinger erfolgreich die Leiharbeitsfirma Roitinger Personal, erst vor kurzem wurde sie zur Vorsitzenden von Frau in der Wirtschaft gewählt. Ihr Erfolgsrezept? "Authentisch bleiben, nicht aufgeben und Verantwortung übernehmen, für das, was man macht", erklärt Roitinger. Denn als Frau brauche man sich und seinen Erfolg nicht länger verstecken. "Besonders am Land, wo es mehr Familienbetriebe gibt, übernehmen Frauen immer öfter auch Führungspositionen. Die Töchter werden von klein auf in den Betrieb integriert und auch akzeptiert." Und obwohl eine Führungsposition eine Frau oft vor größere Herausforderungen stellt als Männer – "man darf nicht unterschätzen, dass Frauen meist mehrere Rollen inne haben, zum Beispiel auch die der Hausfrau und Mutter" – würden viele Chefinnen zu hohe Anforderungen an sich selbst stellen. Roitinger ist überzeugt. "Wir müssen nicht immer alles tausendmal besser machen als die Männer, dürfen uns ruhig eine Portion Selbstvertrauen gönnen". Wichtig sei nur, dass sich Frauen auch an der Spitze ihre Herzlichkeit bewahren und trotzdem "Frau bleiben und nicht zum Mann werden".
Mehr Erfolg durch Frauenquote
Studien hätten ohnehin längst bewiesen, dass sich eine gewisse Anzahl an Frauen in der Führungsetage positiv auf den Unternehmenserfolg auswirkt. "Frauen sind Teamplayerinnen, meist zäher als Männer, multitaskingfähig und besonders wichtig: sie können loben", kennt Roitinger die Vorteile ihrer weiblichen Kolleginnen. Letzteres spiele vor allem in der Dienstleistungsbranche eine wichtige Rolle. "Ich bin aber überzeugt, dass Frauen, wenn sie wollen, in jeder Branche erfolgreich sein können", bekräftigt die Geschäftsführerin. Ihr Tipp: "Netzwerke nützen, sich nicht verstecken und vor allem: den Humor nicht verlieren."
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