Gruber + Schlager ist in Konkurs

ORT IM INNKREIS. Die Holz-Möbelwerkstatt Gruber + Schlager aus Ort im Innkreis ist insolvent. Heute, Montag, 23. März 2015, wurde das Konkursverfahren am Landesgericht Ried eröffnet. Aktiva in der Höhe von 3,46 Millionen Euro – von denen 2,71 Millionen zugunsten der Banken verpfändet oder abgetreten sind – stehen Passiva von 6,31 Millionen Euro gegenüber. 90 Dienstnehmer sind von der Insolvenz betroffen.

Als Gründe werden vom Unternehmen Management-Fehler, Altlasten, aber auch der schwierige Markt genannt. So herrsche in der österreichischen Möbelindustrie ein intensiver Verdrängungswettbewerb, die Branche verzeichne seit Jahren einen stetigen Umsatzrückgang. Zudem trugen Mitbewerber von großen Möbelproduzenten aus dem Ausland sowie die Tendenz der Käufer zu kostengünstiger Massenware wesentlich zur Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation von Gruber + Schlager bei.
Ein wesentlicher Auslöser für die Insolvenz sei weiters ein Reinvestitionsbedarf, unter anderem für eine Staubfilteranlage, in Höhe von bis zu einer Million Euro.

Bereits 2013 stand Gruber + Schlager wirtschaftlich vor dem Aus. Im November 2013 stieg die Kerbler Holding mit 50 Prozent ein, im Dezember 2013 übernahm sie den Betrieb aufgrund der prekären wirtschaftlichen Situation zur Gänze. Im Laufe des Jahres 2014 waren immer wieder Zuschüsse des neuen Eigentümers nötig, um das Unternehmen aufrecht zu erhalten. Im März 2015 wurde ein Restrukturierungskonzept erstellt, das einen Liquiditätsbedarf von weiteren bis zu 3,8 Millionen Euro ergab, um den Betrieb nur für 2015 aufrecht zu erhalten. Und selbst mit diesem Geldfluss hätte die Zukunft des Unternehmens nicht nachhaltig gesichert werden können.

Laut dem Kreditschutzverband 1870 (KSV1870) handelt es sich bei der Insolvenz von Gruber + Schlager um den drittgrößten Fall in Oberösterreich im Jahr 2015.

Über Gruber + Schlager
Die Wurzeln des Familienunternehmens reichen bis ins Jahr 1956 zurück. Die Tischlermeister Johann Gruber und Johann Schlager gründeten den Betrieb und produzierten mit anfangs fünf Mitarbeitern hochwertige Massivmöbel. Zwischenzeitlich wurde die Produktionsstätte auf 13.900 Quadratmeter erweitert.