Diabetes: auch Sie können betroffen sein
BEZIRK. "Die Zuckerkrankheit, wie sie landläufig genannt wird, ist keine harmlose Sache. Jedes Jahr gibt es als Folge des Diabetes in Österreich rund 10.000 Todesfälle, 2500 Amputationen, 300 neue Dialysepatienten und 200 neu Erblindete", erklärt Michaela Wagner, Oberärztin an der Abteilung für Innere Medizin I am Schwerpunktspital in Ried.
Rund 90 Prozent der Diabetiker haben Diabetes mellitus Typ 2, früher auch Altersdiabetes genannt. In der Hauptaltersgruppe (50 bis 70-Jährige) ist fast ein Viertel der Bevölkerung betroffen. Alarmierend ist aber, dass aufgrund des Bewegungsmangels und der Überernährung immer mehr junge Menschen an Diabetes erkranken. Menschen mit erhöhtem Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 (Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes in der Familie) sollen regelmäßig Ihren Nüchtern-Blutzucker bestimmen lassen.
Risikofaktoren für Diabetes
Übergewicht ist ein besonders wichtiger Faktor bei Diabetes Typ 2: Der Körper bekommt dauernd mehr Energie zugeführt als er verbrauchen kann und entwickelt deshalb eine Insulinresistenz. Das ist eine Unempfindlichkeit der Zellen, Zucker mithilfe von Insulin aufzunehmen. Die Bauchspeicheldrüse, die jahrelang auf Hochtouren gelaufen ist, ermüdet und es kommt zusätzlich zum Insulinmangel.
Zwar tragen genetische Faktoren zur Entwicklung des Diabetes bei, aber auch bei bestehender Veranlagung lässt sich durch einen gesunden Lebensstil die Erkrankung vermeiden.
Regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung
Mangelnde körperliche Aktivität und Fehl- bzw. Überernährung sind für die Zunahme der Übergewichtigkeit und in Folge Diabetes verantwortlich. Im Frühstadium lässt sich der Blutzucker durch einen gesunden Lebensstil und Gewichtsreduktion relativ einfach normalisieren.
Eine Heilung in dem Sinne, dass die Krankheit vollkommen verschwindet, gibt es zwar nicht, aber die Werte lassen sich bis zum Normalbereich senken. Die Ausdauerbewegung ist ein wichtiger Verbündeter zur Normalisierung des Blutzuckerspiegels. Wenn man dann noch auf seine Ernährung achtet, hat man die wichtigsten Risikofaktoren im Griff. Am Speiseplan stehen Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Fisch ganz oben, Fleisch und tierische Fette spielen eine untergeordnete Rolle.
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