Lern- und Gedenkort: Charlotte-Taitl-Haus
RIED. Seit Mai 2015 trägt das Gebäude Roßmarkt Nr. 29 den Namen "Charlotte-Taitl-Haus". Nun wird das Haus als Lern- und Gedenkort für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Name Charlotte Taitl steht stellvertretend für die 196 bisher bekannten Opfer von Nationalsozialismus und Faschismus im Bezirk Ried. Den Opfern ihre Namen zurückzugeben und sie so der Vergessenheit zu entreißen, ist das Ziel dieses Projekts.
Eröffnung & Ausstellung
Die Eröffnung des Lern- und Gedenkorts Charlotte-Taitl-Haus findet am Dienstag, 16. Mai, um 19 Uhr, am Roßmarkt statt. Bei Schlechtwetter wird in den Sparkassen-Stadtsaal ausgewichen.
Da das Haus an die Stadtbücherei angerenzt ist die Ausstellung zu deren Öffnungzeiten zugänglich. Der Lern- und Gedenkort stellt eine Erweitung des Museum Innviertler Volkskundehaus dar. In einer Infobox sind alle Informationen zum Nationalsozialismus und der Zeit davor und danach im Bezirk Ried angebracht.
Zur Person Charlotte Taitl
Charlotte Taitl, am 15. Mai 1896 in Thomasroith/Ottnang geboren. übersiedelte mit ihrem Mann Josef Taitl nach ihrer Heirat 1919 nach Ried. Sie betrieben einen Leder- und Altwarenhandel. Weil Charlotte Taitl Jüdin war, erzwangen die Konkurrenten die Schließung des Geschäfts. Ab 1943 durfte nur noch der Altwarenhandel weitergeführt werden. Mit ihrem Mann und ihrer Tochter Gertrude wohnte Charlotte Taitl bis zu ihrer Verhaftung im Haus Roßmarkt Nr. 29. Nach der Teilnahme an der Feier ihrer eigenen Silberhochzeit mit Freunden im benachbarten Gasthaus, wurde sie wegen des „Umgangs mit Deutschblütigen“ denunziert und am 16. Oktober 1944 in Auschwitz ermordet.
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