Stadt Ried hat die meisten Hunde
Hohe Dunkelziffer bei Hundebissen. Neue Freilauffläche für Vierbeiner in der Stadt Ried eröffnet.
RIED (krea). Derzeit sind im Bezirk 2.800 Hunde bei 2.325 Besitzern registriert. In der Stadtgemeinde Ried leben die meisten Hunde (348), gefolgt von Aurolzmünster (248) und Lambrechten (137). Die Gemeinde ist der Ansprechpartner für Hundeanmeldung, Hunderegistrierung und Hundebeschwerden im Ortsgebiet. Die Hundesteuer im Bezirk Ried schwankt je nach Gemeinde – von 10 Euro in Lambrechten bis hin zu 50 Euro in Obernberg (Tabelle rechts). Auf Hundebesitzer kommen noch weitere Kosten zu – wie zum Beispiel die verpflichtende Hundehaftpflichtversicherung. Sie deckt grundsätzlich alle Schäden ab, die durch einen Hund verursacht werden, ausgenommen wenn sie das persönliche Eigentum betreffen. Dass das Zusammenleben zwischen Hund und Mensch nicht immer friedlich verläuft, ist ja kein Geheimnis.
Vier Hundebisse angezeigt
"Im November 2017 kam es durch einen Hundebiss in den Unterarm einer jungen Frau zu derart schweren Verletzungen, dass eine Hauttransplantation nötig war", so Heidemarie Schachinger, Verkehrs- und Sicherheitsreferentin der BH Ried. Insgesamt gab es bei der Bezirkshauptmannschaft (BH) im letzten halben Jahr nur vier Anzeigen wegen eines Hundebisses. Doch die Dunkelziffer dürfte viel höher sein. Denn viele Vorfälle werden erst gar nicht angezeigt. Um diese zu vermeiden, sollten die Besitzer mit ihren Vierbeinern bereits früh zu trainieren beginnen. "Zwischen sieben und neun Monaten testet der Hund seine Grenzen aus und muss lernen, wer der Chef ist. Deswegen empfehlen wir einen Hundekurs schon ab einem Lebensalter von drei Monaten", so Stefan Schöpf, Hundeausbilder in Ried.
Unachtsame Hundebesitzer
Der Bürgermeister von Tumeltsham ist besonders besorgt über die Hundesituation in seiner Gemeinde: "Bei uns hängt an jedem Abfalleimer ein Gackerl-Sackerl für die Hunde. Trotzdem gehen viele Beschwerden über Besitzer ein, die den Kot ihres Hundes im fremden Garten oder auf der Weide liegen lassen", so Erwin Diermayer. "Wenn der Hundekot auf der Weide liegenbleibt, gelangt dieser in die Nahrungskette der Kühe und wir konsumieren den Hundekot in der Milch. Für den Menschen ist das ungefährlich, allerdings gibt es Fälle von Unfruchtbarkeit bei Rindern, die durch den Erreger im Hundekot ausgelöst werden", so der Amtstierarzt in Ried, Heinrich Bauer.
Freilauffläche in Ried
Eine Neuerung für die Vierbeiner und deren beste Freunde gibt es seit einem Monat im Bereich Stöcklgras, nahe der Gemeindegrenze zu Tumeltsham. Hier haben Hundehalter die Gelegenheit, ihre Vierbeiner ohne Leine und Maulkorb frei laufen zu lassen. Überall sonst im Stadtgebiet von Ried gilt Leinenpflicht. "Die Freilauffläche ist eingezäunt und pfotenfreundlich mit Gras bewachsen, das regelmäßig vom Wirtschaftshof gemäht wird", so Bürgermeister Albert Ortig. Auch Sitzgelegenheiten für die Besitzer wurden angelegt. Hundesackerl für die "Hinterlassenschaften" befinden sich an Ort und Stelle. Während der heißen Sommertage steht den Hunden sogar ein kleiner Teich zum Baden zur Verfügung. "Die Freilauffläche wurde auf Wunsch der Besitzer gemacht und ist momentan im Probelauf. Wenn es keine Beschwerden gibt, werden noch weitere Hundespielplätze geplant", so Ernst Reiter, Vorstand des Umweltausschusses der Stadt Ried.
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