Walter Stephan muss FACC-Vorstand verlassen
RIED. Walter Stephan ist mit sofortiger Wirkung als Vorsitzender des Vorstandes der FACC AG abberufen.
Das gab das Unternehmen heute in einer Aussendung mit folgendem Wortlaut bekannt: "Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 24. Mai 2016 Herrn DI Walter Stephan als Vorsitzenden des Vorstandes der FACC AG mit sofortiger Wirkung aus wichtigem Grund abberufen. Der Aufsichtsrat ist zum Schluss gekommen, dass Herr DI Walter Stephan seine Pflichten schwerwiegend verletzt hat, insbesondere im Zusammenhang mit dem 'Fake President' Vorfall. Herr Robert Machtlinger wurde vorübergehend als CEO der FACC AG bestellt."
Die Abberufung von Stephan ist eine weitere personelle Konsequenz, nachdem Anfang Februar bereits Minfen Gu als Finanzvorständin gehen musste:
http://www.meinbezirk.at/ried/wirtschaft/nach-cyber-angriff-facc-finanzvorstaendin-muss-gehen-d1625447.html
Mehr zum Vorfall finden Sie auch hier.
Das Jahresergebnis der FACC AG
Der FACC-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2015/2016 ein Umsatzwachstum von 11,1 Prozent – von 528,9 Millionen Euro auf 587,5 Millionen Euro. Laut FACC sei dies eine Folge der weiterhin dynamischen Entwicklung der zivilen Luftfahrtindustrie.
Das Ergebnis des Konzerns war von zwei wesentlichen Ereignissen geprägt: Einerseits ist es dem Luftfahrtzulieferer gelungen, das operative Ergebnis nach einem Verlust von 4,5 Millionen Euro im Vorjahr um rund 23 Millionen Euro zu verbessern. Es beläuft sich auf 18,6 Millionen Euro. Andererseits kam es durch den "Fake President"-Fall zu einer einmaligen Ergebnisbelastung von 41,9 Millionen Euro. Dank unmittelbar eingeleiteter Maßnahmen konnte ein Betrag von 10,9 Millionen Euro auf Empfängerkonten einer Sperre unterzogen werden. Dieses Geld ist als sonstige Forderung bilanziert. Es sei davon auszugehen, dass die Beträge mittelfristig zurückfließen werden.
Der Ausblick
In der Planung für das Geschäftsjahr 2016/2017 geht FACC davon aus, dass das Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich liegen wird. Die Umsätze aus Entwicklungsleistungen werden aus heutiger Sicht in naher Zukunft das Niveau der Jahre 2012 und 2013 nicht mehr erreichen. Denn sowohl Airbus als auch Boeing werden kurzfristig keine neuen Großprojekte auf den Markt bringen. Stattdessen liegt nun der Fokus auf den kontinuierlichen Verbesserungen der Projekte, die hinsichtlich des technischen Aufwands risikoärmer und vom finanziellen Aufwand her überschaubar sein dürften.
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