Leserbrief aus St. Veit
Wertstoffe ergeben Erlöse – Verzichtet man nun auf diese Einnahmen?

Das ASZ in St. Veit wird 2024 geschlossen. | Foto: BAV
  • Das ASZ in St. Veit wird 2024 geschlossen.
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Franz Hehenberger, Bürgermeister außer Dienst und ehemaliges BAV-Vorstandsmitglied, äußert sich in seinem Leserbrief zur Schließung des Altstoffsammelzentrums in St. Veit.

Die Verbandsversammlung des BAV hat beschlossen, die ASZ in St. Veit, Sarleinsbach und in Hofkirchen zu schließen. Dieser nicht einstimmig gefasste Beschluss ist zur Kenntnis zu nehmen, aber lässt doch einige Fragen offen. Begründet wird der Beschluss, dass Einsparungen nötig sind und wir auf die Einwohner des Bezirkes mit Schärding verglichen die größte Dichte an ASZ haben. Der Bezirks Rohrbach ist aber auch um 1/3 größer an Fläche als der Bezirk Schärding und daher gibt es auch weitere Wege.

Warum wurde der Gelbe Sack im Bezirk Rohrbach eingeführt, wo doch die Sammlung der Verpackungen über die ASZ im Bezirk problemlos funktioniert hat. Der Gelbe Sack verursacht nur Mehrkosten und weniger Einnahmen für den BAV Rohrbach. Nach der Restmüll- und Papiertonnenabfuhr wurde nun eine dritte Abfuhrschiene eingeführt.

Wieviel Mehrkosten entstehen?

Ich war seit Gründung des BAV Rohrbach Vorstandsmitglied und weiß, dass sich Erstobmann des BAV Rohrbach, Bürgermeister außer Dienst Josef Moser, immer gegen Einführung des Gelben Sackes gewehrt hat, da diese Sammlung nicht effizient seien. Dies bestätigt auch der Artikel in der Kronenzeitung vom 17. Jänner 2024, wo zu lesen ist, dass vom Gelben Sack nur 30 Prozent verwertet werden kann, der Rest wird verbrannt, so die Aussage vom LAVU OÖ Herrn Anderer. Hingegen wird die getrennte sortenreine Sammlung im ASZ zu 100 Prozent verwertet.

Karin Moser aus Hofkirchen hat im Leserbrief schon recht, wenn sie schreibt, dass die Erlöse in die Privatwirtschaft abwandern und die Gemeinden bleiben auf den Kosten sitzen. Es wird ja im Ennshafen einen neue privat betriebene Sortieranlage für den Gelben Sack gebaut und diese muss ja „gefüttert“ werden. Weiteres habe ich im Feber bei der Fahrt nach St. Johann erlebt, wie die Gelben Säcke durch den Wind in der Wiese herumlagen. In den OÖ Nachrichten am 29. Jänner 2024 konnte man lesen: „Wertstoffe sollen laut Landesverband auch in Zukunft sowohl über den Gelben Sack als auch über die ASZ entsorgt werden können – anders als in Rohrbach beschlossen.“ Wertstoffe ergeben Erlöse für das ASZ. Verzichtet man nun in Rohrbach auf diese Einnahmen?

"St. Veit hat sich immer solidarisch beteiligt"

Unser ASZ wurde im Feber 1995 in Beisein vom damaligen Umweltlandesrat Josef Pühringer eröffnet. Es ist klar, dass sich in diesen fast 30 Jahren einiges verändert hat und unser ASZ angepasst und etwas investiert gehört. Solche Investitionskosten sind aber längerfristig zu sehen. Auch wurde das ASZ St. Veit nicht durch den BAV, sondern seinerzeit vom LAVU OÖ errichtet und finanziert. Weiteres wäre grundmäßig die Möglichkeit gewesen, das ASZ St. Veit zu erweitern.

Die Gemeinde St. Veit hat sich immer solidarisch bei den Bezirkseinrichtungen mitbeteiligt, obwohl wir durch unsere Nähe zu Linz wenig davon Gebrauch machten. Bei der Einfuhr der gemeinsamen Müllgebühr, hat sich der Zentralraum nicht dazu entschlossen. Wenn im Ort eine bewährte Einrichtung wegbricht, so schmerzt das. Jeder Bürgermeister wehrt sich gegen die Schließung von Infrastruktur. In diesen Fall beschließt die Verbandversammlung – größtenteils Bürgermeister – das Zusperren des Altstoffsammelzentrums St. Veit, womit auch eine bewährte Infrastruktur fehlen wird.

Von Franz Hehenberger
Bürgermeister außer Dienst und ehemaliges BAV-Vorstandsmitglied

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