Inkontinenz? Es gibt Hilfe!

Urologe Thomas Bes zeigt am Plakat auf das Gehirn, der zentralen Verwaltungsstelle.
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BezirksRundschau: Wann tritt Inkontinenz häufig auf und was sind erste Anzeichen dafür?
Urologe Thomas Bes: Im Alter tritt Inkontinenz um einiges häufiger auf als in jungen Jahren. Außerdem sind davon Frauen häufiger betroffen als Männer, bedingt etwa durch die Veränderung des Beckenbodens. Zahlreich trifft dies dadurch meist Vielgebärende. Grundsätzlich muss man zwei Formen der Inkontinenz unterscheiden: Eine Form ist die Belastungsinkontinenz, bei der durch Husten, Niesen, Lachen oder sportliche Betätigung Harnverlust auftreten kann und dabei ein Steigerung möglich ist. Eine andere Form ist der Drangharnverlust, ein sogenannter imperativer Harndrang: Der Weg zum Klo ist lang. Die beiden Formen können natürlich auch gemischt auftreten.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Zu empfehlen ist auf jeden Fall der konservative Behandlungsansatz, die Beckenbodengymnastik, wenn auch dabei der Erfolg nicht gleich sichtbar ist. Diese Methode stärkt den Beckenboden des Betroffenen. Ebenso ist eine Elektrostimulation möglich, denn medikamentös ist nicht viel möglich!
Zuletzt bleibt die Operation, eine Schlingenoperation, bei der die Harnröhre unterfüttert wird. Aber selbst durch eine Operation ist nicht ausgeschlossen, dass die Inkontinenz wieder auftritt. Die Drangharninkontinenz lässt sich medikamentös behandeln, hier hilft dafür keine Operation.
Welche Ängste haben Betroffene?
Betroffene Personen trauen sich Inkontinenz oft nicht ansprechen, selbst nicht beim Hausarzt. So manche schränken sich selbst die Lebensqualität ein und gehen nicht mehr ins Cafe, um sich mit Freunden zu treffen, ins Theater oder unternehmen keine längeren Busfahrten mehr, da sie Angst davor haben, Harn zu verlieren. Die Lebensqualität wird dadurch massiv beeinträchtigt.
Wie kann der Urologe helfen?
Die Blase darf nicht das Kommando übernehmen! Es gibt Hilfe! Man braucht sich nicht genieren darüber zu sprechen. Die Blase ist das Organ vom Urologen. Dabei ist es wichtig andere Symptome bzw. Ursachen auszuschließen. Immerhin könnte es auch ein hormonelles Problem sein, das gemeinsam mit dem Frauenarzt und Urologen angeschaut gehört.
Wie kann man dieser Krankheit vorbeugen?
Eine große Hilfe ist bei der Beckenbodeninkontinenz sicherlich durch die entsprechende Gymnastik möglich. Es gibt Bindegewebsschwäche, Beckenbodenschwäche, aber das Bewusstsein dafür hat sich in den letzten Jahren entscheidend verbessert: Hebammen weisen junge Mütter darauf hin und lernen diesen Übungen. Ein weiterer Punkt ist der konzentrierte Harn, der die Blase belastet. Es ist daher wichtig täglich viel zu trinken, rund zwei Liter am Tag verteilt um eine gute und kontinuierliche Spülung im Harntrakt zu haben. Man sollte sich bewusst sein: Es gibt Hilfe!

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