Ausweg aus der Esssucht
Klinikum Rohrbach bietet Hilfe bei krankhaftem Übergewicht

Adipositas ist eine komplexe Krankheit, die alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen betrifft. | Foto: Foto: Jeanette Dietl/Fotolia
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Krankhafte Fettleibigkeit (Adipositas) ist von der Weltgesundheitsorganisation bereits seit 1997 als chronische Krankheit anerkannt und stellt global ein rasch wachsendes Gesundheitsrisiko dar. Die Experten des Rohrbacher Klinikums klären über die Krankheit auf.

BEZIRK ROHRBACH. Adipositas ist eine komplexe Krankheit, die alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen betrifft. Auch in Österreich steigt die Zahl der Erkrankten seit vielen Jahren kontinuierlich. Derzeit sind etwa 50 Prozent der erwachsenen Männer und Frauen übergewichtig. Hauptgrund für Adipositas ist eine zu kalorienreiche und fehlgesteuerte Ernährung. Auch genetische Faktoren und Stoffwechselerkrankungen können eine Rolle spielen. Ein sehr wirkungsvoller Schritt zur Bewältigung und Reduktion von krankhaftem Übergewicht können chirurgische Maßnahmen sein.

OP kann vielversprechend sein

„Im Klinikum Rohrbach haben chirurgische Eingriffe bei krankhaftem Übergewicht einen festen Platz in der Behandlung von Adipositas, insbesondere, wenn andere Therapieversuche ohne nachhaltigen Erfolg geblieben sind. Ab einem BMI (Body Mass Index) von über 40 kann eine Operation ein sehr wirkungsvoller Schritt zur dauerhaften Bewältigung und Reduktion des Übergewichts sein. In dieser Gewichtsklasse können nur knapp zwei Prozent der Betroffenen selbstständig dauerhaft abnehmen“, erklärt Gernot Köhler, Leiter der Abteilung für Chirurgie am Klinikum Rohrbach. Bereits bei einem BMI über 35 und bei gleichzeitigem Vorliegen von Begleiterkrankungen kann eine Operation vielversprechend sein. Die Begleiterkrankungen können sich durch einen starken Gewichtsverlust deutlich bessern.

Gewebeschonendes Operieren

Unter bestimmten Voraussetzungen und nach Absolvierung der körperlichen Voruntersuchungen sowie nach Prüfung der diätologischen und psychologischen Eignung werden die Kosten der Operation von der Krankenkasse übernommen. „Das Klinikum Rohrbach verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich der Adipositas-Chirurgie. Wir operieren Schlauchmagen und Magen-Bypass. Wir bieten jedem Patienten das für ihn am besten geeignete Verfahren. Dabei setzen wir die neuesten Technologien für gewebeschonendes Operieren ein“, sagt Köhler.

Schlauchmagen und Magen-Bypass entfalten ihre Wirkung auf unterschiedliche Weise, indem die Nahrungsaufnahme durch eine Magenverkleinerung begrenzt oder die Nahrungsaufnahme vermindert wird. Auch hormonelle Faktoren kommen zum Tragen.

Umstellung des Ernährungsverhaltens

Das Ausmaß des erzielbaren Gewichtsverlustes hängt nicht nur von der Operationsmethode ab, sondern auch von einer dauerhaften Umstellung des Ernährungsverhaltens. Zudem müssen Betroffene durch ausreichende sportliche Tätigkeiten aktiv zum Erhalt des Erfolges beitragen. Nach einer Operation ist eine kontrollierte Zufuhr von Eiweiß, Vitaminen, Spurenelementen etc. nötig, weswegen eine Nachsorge notwendig ist. „Das Vernachlässigen der Nachsorgeuntersuchungen kann ernsthafte gesundheitliche Folgen nach sich ziehen“, warnt Köhler.

„Im Klinikum Rohrbach arbeiten Spezialisten unterschiedlicher Fachbereiche intensiv zusammen, sodass wir durch eine optimale Organisation eine rasche Abklärung gewährleisten können. Der Erstkontakt erfolgt über unsere Adipositas-Ambulanz mit unbedingt erforderlicher vorheriger Terminvereinbarung unter 05 055477-23301“, so der Experte.

Zur Sache

Der sogenannte Body Mass Index (BMI) ist eine Maßzahl für die Bewertung desKörpergewichts eines Menschen in Relation zu seiner Körpergröße und gilt als internationaler Maßstab für die Einteilung der Fettleibigkeit. Von erheblichem Übergewicht spricht man bei einem BMI von über 35 kg/m² und von morbider Adipositas ab einem BMI von 40 kg/m².

Adipositas ist eine komplexe Krankheit, die alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen betrifft. | Foto: Foto: Jeanette Dietl/Fotolia
Gernot Köhler ist der Leiter der Abteilung für Chirurgie am Klinikum Rohrbach. | Foto: Foto: oög
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