Demenzvortrag in Peilstein
„Wenn du nicht mehr heim findest oder Zucker mit Salz verwechselst“

Gerald Mayrhofer, Karin Höfer, Romana Palmanshofer, Clemens Ettmayr und Wolfgang Tenschert (v. l.). | Foto: Lions Club
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Medizin, Pflege und Recht standen beim Demenz-Vortrag, organisiert vom Lions Club Rohrbach-Böhmerwald, im Mittelpunkt.

PEILSTEIN. „Es ist schließlich ein Thema, das alle Menschen betrifft“, kommentierte „Jungpensionist“ Wolfgang Tenschert, der ehemalige ärztliche Leiter des Klinikums Rohrbach, den enormen Besucherandrang beim Demenzvortrag in Peilstein. Der Lions Club Rohrbach Böhmerwald hatte eingeladen und geschätzte 250 Besucher füllten den Saal des Gasthauses Post bis auf den letzten Platz. Die Veranstaltung diente auch dazu, um Spendengelder für Menschen, die vom Glück im Leben nicht so gesegnet sind, zu lukrieren,

Drei hochkarätige Referenten informierten darüber, wie es ist, wenn es einen selbst betrifft und wie man mit so einem ernsten Thema umgehen kann. Denn Demenz ist aktueller denn je, die Krankheit zählt zu den häufigsten neuropsychiatrischen Erkrankungen des höheren Lebensalters.

In Bewegung bleiben

Romana Palmanshofer, Leiterin der Akutgeriatrie im Klinikum Rohrbach, referierte über die Einschränkung der geistigen Fähigkeiten, die fortschreitend sind. Wenn Nervenzellen verloren gehen, kommt es zu einer Minderung der kognitiven Fähigkeiten. Auch eine Änderung des Sozialverhaltens kann die Folge sein, betonte sie. Risikofaktoren, die zum Teil nicht beeinflussbar sind, spielen dabei eine Rolle.

So sind beispielsweise fast 50 Prozent der über 90-Jährigen dement. Eine Behandlung bringe meist nur eine Linderung der Symptome. Eine nichtmedikamentöse Behandlung, wie beispielsweise Hirnleistungstraining könne aber schon das Fortschreiten der Krankheit etwas verzögern. Was man selbst tun kann, brachte sie auf den Punkt: „In Bewegung bleiben, geistig und körperlich.“ Hilfreich sei auch ein sozial aktiver Lebensstil.

Optimale Begleitung

Karin Höfer erklärte, dass Menschen mit Demenz jemand brauchen, der an ihrer Seite geht, eine Art Reisebegleiter. Als optimale „Reiseutensilien“ sieht die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Bedürfnisbefriedigung, Liebe, Schutz, Sinn. Den Menschen mit Demenzerkrankung sollte eine Selbstbestimmung immer möglich sein. „Jeder Mensch ist wertvoll und hat seine Würde.“ Die Phasen der Demenz beschreibt sie so: „Mangelnde Orientierung, Zeitverwirrtheit, Bewegungen werden wiederholt. Veränderungen im Alltagsleben von Menschen mit Demenz können sowohl für den Betroffenen selbst, als auch für deren Angehörige, zu einer großen Herausforderung werden.“

Wenn die Entscheidungen andere treffen

Notar Clemens Ettmayer informierte über die rechtlichen Aspekte: „66.570 Menschen in Österreich haben derzeit eine Erwachsenenvertretung, weil sie nicht mehr fähig sind, in wichtigen Fragen für sich selbst Entscheidungen zu treffen. Eine Vorsorgevollmacht macht es den Angehörigen so leicht wie möglich, jenen zu helfen, die ihre Entscheidungsfähigkeit verloren haben. Im Falle des Verlustes der Entscheidungsfähigkeit werden nicht automatisch die nächsten Angehörigen zum Vertreter bestellt. Nur für den Fall, dass nicht rechtzeitig Vorsorge getroffen wird, kann ein Vertreter vom Gericht bestellt werden.“

Die anschließende rege Diskussion zeigte, dass dieses Thema viele Menschen bewegt.

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