Bildergalerie aus Putzleinsdorf
„Glück herein, Unglück hinaus“ beim Rauhnachtssingen

- An die 40 Personen wirkten bei der Aufführung im Gasthaus Ranetbauer mit.
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Im neuen Jahr ging es wieder über die Bühne – das Rauhnachtssingen: ein alter Brauch, bei dem Glück- und Segenswünsche für Menschen und Vieh überbracht werden.
PUTZLEINSDORF. Organisiert wurde das diesjährige Rauchnachtssingen nach 13 Jahren wieder von den Feuerwehren Amesedt und Oberkappel sowie von der Feuerwehr-Musikkapelle Oberkappel. "Glück herein Unglück hinaus!“ Mit diesen Worten begann der "Vorangeher" das Rauhnachtssingen. An die 40 Personen wirkten bei der Aufführung im Gasthaus Ranetbauer mit. Die nach altem Brauch verkleidete Truppe erfreute dabei die zahlreichen Zuhörer mit den überlieferten G’stanzln und Gesängen. Allerlei groteske Gestalten haben ihre Ranzen geschnürt und ausgelassene Stimmung verbreitet. Vor ihnen waren auch die Zuschauer nicht sicher, haben sie doch nur Schabernack im Sinn. So konnte es auch passieren, dass auch "Weiberleut" unters hölzerne Rasiermesser müssen. Durch Bezahlung eines Lösegeldes konnten sich die "Opfer" freilich freikaufen.

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Neues Jahr mit Glück und Gesundheit segnen
Die Rauhnachtsänger gehen aber auch von Ort zu Ort und überbringen den Hausleuten die besten Glück- und Segenswünsche für Mensch und Vieh und erbitten die Fruchtbarkeit für Feld und Mensch. Des Weiteren begehren sie Speis und Trank für ihren schönen Gesang.

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Böse Geister gehen in Deckung
Über den Sinn des bunten Treibens scheiden sich die Geister. Spricht eine Überlieferung über ein heidnisches Brauchtum mit dem Sinn, Dämonen und böse Geister von den Dörfern fernzuhalten, ist die zweite Erklärung ganz und gar weltlicher Natur: Sie besagt, dass das Spektakel willkommenen Anlass gab, den Speisezettel für das früher ärmliche, bäuerliche Hilfspersonal aufzubessern.

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In vielen heidnischen Kulturen wurde angenommen, dass die Rauhnächte von bösen Geistern heimgesucht wurden. Um sich davor zu schützen, wurden Räucherungen durchgeführt und Krawall erzeugt, um die unerwünschten Geister zu vertreiben. Das ursprüngliche heidnische Fest verschmolz später mit der Dienstbotenhochzeit, da zu dieser Zeit weniger Arbeit am Bauernhof war. Wichtig war, das neue Jahr mit Glück und Gesundheit zu segnen. Die bösen Geister sind auch dieser Tage durch die entsprechende Lautstärke sicher wieder verschreckt worden – aber so genau weiß man es ja nie.

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