Leonhardiritt Sarleinsbach
74 Reiter folgten den Spuren des Heiligen

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Prachtvoll geschmückte Pferde waren am Sonntag wieder in Sarleinsbach zu sehen, als sie ihre Reiter zu Ehren des Heiligen Leonhard durch den Markt trugen.
SARLEINSBACH. Der höchste örtliche Feiertag im Markt ist der Leonharditag. Früher bekamen die Schüler an diesem Tag extra schulfrei, heuer hatten sie auch frei. Der Ritt findet nämlich seit längerer Zeit immer an einem Sonntag statt. Interessant ist auch der Bericht einer Zeitung aus dem Jahr 1950: „Jedes Jahr freuen sich Jung und Alt auf dieses Bild, dass eine Menge Schaulustiger anzieht, um dieses prächtige Bild zu sehen, wenn die Reiter mit ihren aufgeputzten Pferden von allen Seiten herbeisprengen, um sich zum Zuge zu ordnen. Unsere stramme Musikkapelle, deren selbstloses Mitwirken bei jeder kirchlichen Feier lobend erwähnt seit, schritt dem Zuge der Reiter mit Hochw. H. Dechant an der Spitze voran.“

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Pferdeliebe trifft Brauchtum
Der Leonhardiritt ist eine Prozession zu Pferde, die zum Brauchtum in Westösterreich zählt. Sie findet zu Ehren des heiligen Leonhard von Limoges (6. Jahrhundert) am Sonntag nach seinem Gedenktag, dem 6. November, statt. Er wird als Viehpatron verehrt, weil er besonders bei Viehkrankheiten und Seuchen ein gütiger Helfer war. 1958 stand es schon sehr schlecht um den Leonhardiritt in Sarleinsbach. Nur mehr zehn Reiter nahmen teil. Nach einem Aufruf in der Presse sattelten wieder mehr Pferdebesitzer ihre Huftiere und es ging wieder bergauf. Nach 26 Reitern 1962 kamen 1994 gar 227 Pferdefreunde.

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Prächtig geschmückt, das Fell glänzend schön
Auch am Sonntag nahmen 74 Reiter die Strecke von Sarleinsbach zur Pferdesegnung in Pfaffenberg unter die Hufe. Nach dem traditionellen „Reiterstamperl“ ging’s los. Der Tross bewegte sich althergebracht durch den Ort bis zur Leonhardikapelle in Pfaffenberg. Dort erhalten Mensch und Tier den Segen, gespendet von Pfarrer Franz.

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Ein Vorreiter namens „Reiter“
Vorreiter Adolf Reiter führte mit Sohn Tobias an seiner Seite den Zug an. Dieser führte auch die Standarte des Reitervereins. Nach der Feldmesse in Pfaffenberg, zelebriert von Pfarrer Franz , ergossen sich die Besuchermassen dann in den Markt. Der Marktplatz machte an diesem Tag seinem Namen alle Ehre. Vom Kirtags-Ramsch bis zu hochwertigem Handwerk und regionalen Köstlichkeiten war am Kirtag alles vertreten. Die Bambinis tanzten in der Kinderdisco oder ließen sich beim Kinderschminken verzieren. Nach dem Klappern der Hufe gab es für die Älteren im Saal des Gasthauses Reiter Live-Musik von „4 & One. Auf alle, die sich aufwärmen wollten, wartete ein Punschstand. Die Obmänner Franz Schwarzbauer und Martin Brunner freuten sich mit der Gemeinde und dem Tourismusverband über die zahlreichen Besucher.
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