Bauern wollen mit Pilzgerste Engerlingen Herr werden

Mit mechanischen Mitteln alleine kamen die Bauern nicht gegen die Engerlinge des Maikäfers an. | Foto: Foto: privat
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BEZIRK. "Wir wussten schon nicht mehr, was wir tun sollen", sagt Gerhard Fuchs, Ortsbauernobmann von Pfarrkirchen. "Die Maikäferengerlinge fressen alle drei Jahre unsere Wiesen kahl." Pfarrkirchen ist mit mehr als 170 Hektar die am stärksten betroffene Gemeinde. Mit allerlei mechanischen Methode wurde bereits versucht, dem Engerling, der unter der Grasnarbe die Wurzeln abfrisst, Herr zu werden. Vergeblich. Die Landwirtschaftskammer hat daher mit er Bioschule Schlägl und dem Maschinenring ein Projekt gestartet. Versuche wurden gemacht, die Engerlinge gezählt. Auf den befallenen Wiesen finden sich statt normalerweise 20 Engerlingen pro Quadratmeter 200 Stück. Durch den Lebenszyklus des Maikäfers tritt das Problem etwa alle drei Jahre wieder auf. Und die Maikäfer sind standorttreu. "Sie kehren an ihren Geburtsort zurück", erklärt Bezirksbauernkammer-Obmann Georg Ecker.
Auf 456 Hektar im Bezirk wurde bei einer Erhebung Engerlingbefall gemeldet. 320 Hektar werden nun mit einer Pilzgerste behandelt. Mitarbeiter des Maschinenrings werden mit einer speziellen Einsaatmaschine die betroffenen Wiesen aufschlitzen und die sogenannte Melocont-Pilzgerste einbringen. "Die Gerste bringt den Pilz in den Unterboden", erklärt Ecker. "Dann ernährt sich der Pilz von den Maikäfer-Engerlingen und tötet diese ab. Andere Engerlinge werden nicht angegriffen."
In Tirol habe man die Pilzgerste schon länger im Einsatz. "Sie hat keine anderen Auswirkungen", sagt Ecker. Im Bezirk sind die Flächen konventioneller Landwirtschaft als auch jene biologischer Landwirtschaft betroffen. Die Pilzgerste darf auch von beiden eingesetzt werden.
"Der Maikäfer wird dadurch nicht ausgerottet", sagt der Bezirksbauernkammer-Obmann. Er rechne damit, dass 90 Prozent vernichtet werden. Betroffen sind auch die Gemeinden Neustift, Hofkirchen, Niederkappel, Putzleinsdorf, Oberkappel und Schwarzenberg. Betroffene Flächen – auch private Hausgärten – können weiterhin an die Bezirksbauernkammer gemeldet werden. Die Behandlung eines Hektars kostet 450 Euro. 150 Euro davon zahlt das Land.

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