Bezirksjägertag: "Der Wind bläst gegen uns"

BEZIRK. Mit "Sorge, Ärger und Kummer" beschrieb Bezirksjägermeister Hieronymus Spannocchi am Bezirksjägertag die Stimmung unter den Jägern zum sogenannten "Abschussplan neu". Die Jäger fühlen sich "kriminalisiert". Erfüllen sie die Abschusspläne nicht und gibt es im darauf folgenden Jahr starken Verbiss, kann der Jagdleiter angezeigt werden.

Unmut unter Jägern
Jäger Norbert Salburg richtete sich dazu an die Politik: "Letztes Jahr hat uns der Landtagsabgeordnete Ecker gesagt 'regt euch nicht auf, es ist nichts beschlossen'. Was sagt er heute, nachdem dieser Schwachsinn beschlossen wurde?" Georg Ecker kontert: "Tatsache ist, dass im Bezirk Rohrbach bisher keine Auswirkungen bekannt sind." Er weist auf das bisher gute Verhältnis von Grund- und Waldbesitzern hin: "Das soll auch so bleiben. Schauen wir, wie es bis 2014 aussieht." Dann soll die Verordnung evaluiert werden. Für den Bezirksjägermeister strahlt die Abschussplan-Verordnung einen "wild- und jagdkritischen Geist" aus. Mehrmals schwor der Bezirksjägermeister die Jäger auf Einigkeit ein: "Es ist notwendig, dass wir Jäger keine Angriffspunkte geben." Vorfälle, wie jener, bei dem ein Jäger ein Pferd erschoss (die BezirksRundschau berichtete exklusiv), tragen kaum zu einem positiven Image bei. Das belegt auch eine market-Studie: Die Jagd hat einen hohen Stellenwert, die Jäger hingegen nicht. "Der Wind bläst gegen uns", sagte Spannocchi.

30 Jahre Bezirksjägermeister
Bei der Wahl des Bezirksjägermeisters wird Hieronymus Spannocchi nach 30 Jahren an der Spitze einstimmig für weitere sechs Jahre gewählt. Er bedankt sich, stellt aber gleichzeitig klar: "Alle, die sich nicht waidgerecht und ordentlich verhalten, werden von mir keine Unterstützung bekommen." Delegierter in den Landesjagdausschuss wird Martin Eisschiel aus Berg.