Wer hat den schärfsten Chili
BezirksRundschau und HTL Wels machen sich auf die Suche

Thomas Schauer in seinem Garten in Altenfelden. | Foto: Foto: A. Höller
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  • Thomas Schauer in seinem Garten in Altenfelden.
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BezirksRundschau und HTL Wels kooperieren für ein Chili-Projekt, bei dem der Schärfegrad getestet wird.

BEZIRK (anh). "Wer hat den schärfsten Chili?" Das fragen sich die BezirksRundschau und die HTL Wels und begeben sich gemeinsam auf die Suche. Jeder, der selbst zu Hause Chilis züchtet, kann an der Aktion teilnehmen und Chilis einschicken. Schüler und Professoren testen diese auf ihren Schärfegrad und ermitteln die Gewinner. Die Bezirkssieger können sich über 100 Euro-Gutscheine der OÖ. Gärtner freuen, die Landessieger zusätzlich über kostenlose Messungen in den Labors der HTL Wels.
Ein Anwärter auf einen Preis ist Thomas Schauer. In seinem Garten in Altenfelden gedeihen seit ein paar Jahren verschiedene Chili-Sorten. In seinem Elternhaus in Fraunschlag beanspruchen die Pflänzchen schon ein ganzes Gewächshaus. Die Liebe des 42-Jährigen zu den scharfen Zeitgenossen geht sogar soweit, dass er letztes Jahr ein Unternehmen gründete. Unter dem Namen "Juliberg", jenem Hügel, wo die Chilis wachsen, vertreibt er Chilisalze und -flocken in dazu passenden Mühlen. Doch bis es soweit war, waren etliche Experimente und viel Mut nötig.

Vom Mitbringsel zur Firma

"Scharf gegessen habe ich schon immer gerne", sagt Schauer, der auch noch im Owners Board der Firma Eworx sitzt. Für die Hochzeit kreierten er und seine Frau statt der üblichen Tischkärtchen erstmals Mitbringsel aus Chili- und Kräutersalz für ihre Gäste. "Das kam so gut an, dass mich die Leute bald scherzhaft fragten: Wann heiratest du denn endlich wieder?", schmunzelt er. Sein Unternehmertrieb war geweckt. Die wenigen Töpfe auf der Terrasse wurden bald gegen ein Glashaus getauscht, aus zehn Chili-Stauden wurden 30. Und die Anfragen flatterten unaufhaltsam ins Haus. "Ich habe viel gelesen, recherchiert und ausprobiert", verrät er. Dafür wurde mitunter auch schon einmal die Küche im Eigenheim verwüstet. Gerade bei den Dämpfen, die die Chilis verursachen, wenn sie erhitzt werden, war Vorsicht geboten. Ein Nassverfahren, bei dem das Salz mit den Chilis zuerst vermischt wird, sich dann mit Flüssigkeit ansaugt und erst später getrocknet wird, brachte schließlich den Erfolg. Heute zählt Juliberg 40 Vertriebspartner. Als bio-zertifizierter Betrieb war man im Jänner erstmals bei der Biofach in Nürnberg vertreten und es besteht eine Kooperation mit den Salzwelten Altaussee für ein spezielles Bergkernsalz. Ein kleines Team – darunter eine Bäuerin aus der Region und ein Landwirt aus Eferding – kümmert sich um den scharfen Nachschub. "Wer nachhaltig produzieren will, muss auch den Anbau selbst in der Hand haben", ist Schauer überzeugt. Waren es im letzten Jahr noch 30 Kilogramm Ernte, so erwartet der Chef heuer zwischen 200 und 500 Kilogramm. "Das ist auch das Spannende daran: Man muss sich genau überlegen, wieviel man macht, damit einem der Rohstoff nicht ausgeht", meint er. Im Gemüsebau würde man schließlich nicht wie in der EDV die eingegebenen Einstellungen gleich testen können, sondern müsste immer ein Jahr warten, ob etwas Früchte trägt oder nicht.

Rangliste wird veröffentlicht

Alle Infos zur Aktion sind auch auf https://www.meinbezirk.at/tag/scharfmacher-oö zusammengefasst. Dort wird auch das Gesamtergebnis der Schärfe-Messungen in Form einer oberösterreichweiten Rangliste veröffentlicht.

Zur Sache 

Die BezirksRundschau und die HTL Wels suchen den schärfsten Chili Oberösterreichs!
Und so wird es gemacht:
• Selbstgezogenen Chili trocknen: Um die Schärfe der Schoten zu bewahren, empfiehlt sich ein Vortrocknen in der Sonne, danach im Dörrautomaten vollständig trocknen (oder im Backrohr bei moderater Temperatur).
• Einsenden bis 5. Oktober: Achtung! Nur vollständig getrocknete Proben einsenden (Gefahr der Schimmelbildung), am besten in kleinen, wiederverschließbaren Plastiksäckchen verpackt.
HTBLA Wels, Abteilung für Chemieingenieurwesen, Kennwort: Chili,
Fischergasse 30, 4600 Wels
• Formular ausfüllen:
Teilnahmeformular und Teilnahmebedingungen unter https://www.meinbezirk.at/tag/scharfmacher-oö downloaden und zusammen mit der Probe versenden

Eigene Chilis züchten: Tipps vom Bezirksgärtnermeister 

Wer selbst Chilis züchten will, füllt im Jänner oder Februar einen Topf mit nicht gedüngter Erde und Samen. "Die optimale Keimtemperatur beträgt 22 bis 26 Grad. Die Chilisamen werden am besten mit einer Glasplatte, Folie, Salatschüssel oder einem Mini-Gewächshaus abgedeckt", verrät Alfred Schiffbänker, Bezirksgärtnermeister von Rohrbach, Urfahr-Umgebung und Freistadt. An einem hellen Platz aufgestellt, dauert es je nach Sorte 14 bis 30 Tage, bis die Pflanzen keimen. Nach weiteren 14 Tagen sollte die Chili schon zwei kräftige Keimblätter haben. Dann wird die Wurzel um ein Drittel gekürzt und die Chili in einen zehn Zentimeter großen Topf mit Bio-Gemüseerde gepflanzt. "Die Keimblätter sollen auf der Erdoberfläche aufliegen, so wackelt die Pflanze später nicht und bekommt einen geraden Stamm", rät der Experte. Ab 30 Zentimetern Größe kann man die Pflanze in einen größeren Topf geben – ebenfalls mit Bio-Gemüseerde und Naturdünger. Nach den Eisheiligen im Mai dürfen die Chilis ins Freie an einen warmen Platz. Um das Wachstum anzuregen, empfiehlt es sich, die erste Blüte zu entfernen. Die Chilis über den Sommer gleichmäßig gießen, ohne Staunässe, und düngen. Oft kann bereits ab August geerntet werden.

Thomas Schauer in seinem Garten in Altenfelden. | Foto: Foto: A. Höller
In Fraunschlag hat der Geschäftsführer des kleinen Unternehmens "Juliberg" ein ganzes Gewächshaus stehen. | Foto: Foto: A. Höller
Alfred Schiffbänker aus Haslach gibt Tipps fürs Chili-Züchten. | Foto: Foto: BRS
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