Das Martinsfest für die Schützlinge

- Nihal, Dietmar und Margit Wengler mit Obermönch Sudheera.
- Foto: Wengler
- hochgeladen von Karin Bayr
Margit und Dietmar Wengler haben auf Sri Lanka wieder großartig geholfen.
ST. MARTIN. Unawatuna – der Süden Sri Lankas, der vom Tsunami stark betroffen war, ist jedes Jahr im Winter das Reiseziel von Margit und Dietmar Wengler. Heuer haben sie dort vier Häuser errichtet. "Häuser, die sich die armen Menschen mit ihrem kargen Verdienst dort niemals leisten könnten", sagt Margit Wengler. Zudem wurden heuer drei Küchenanbauten errichtet, vier weitere Küchen fertiggestellt, eine Erweiterung beim Kindergarten sowie Toiletten und ein Zusatzgebäude beim Tempelberg errichtet. Dank zahlreicher Spender und Sponsoren haben die Wenglers heuer soviel gebaut, wie noch nie zuvor. "Wir sind müde in Österreich angekommen", sagt Margit. Doch sie gönnt sich auch jetzt keine Ruhepause.
Schulbau für 2018/19 geplant
In ihrem Kopf hat sie schon wieder eine Idee: "Nächstes Jahr baue ich eine Schule für 140 arme Kinder auf dem Tempelberg", sagt sie. Ehemann Dietmar zeichnet schon an den Plänen. "Etwa 25.000 Euro werden wir dafür brauchen", rechnet seine Frau vor. Traurig macht sie, dass nach dem Tsunami mit Spendengeldern einfach Schulgebäude hingestellt wurden – im Landesinneren. Dort wo niemand wohnt und sie keiner braucht. Sie verfallen. "Wir helfen nachhaltig und sorgen mithilfe der Mönche vor Ort, dass auch der Betrieb der Schule gesichert wird", sagt Wengler. Große Unterstützung für das Schulprojekt kommt auch von drei BBS-Schülerinnen, die sich in ihrem Maturaprojekt dafür engagieren wollen.
Ein Fest zum Sattessen
Besonders beeindruckt hat Margit Wengler heuer das St. Martinsfest in der Fischerhalle von Unawatuna. Seit 2013 gibt es dieses Fest, einmal im Jahr. Dazu lädt sie alle Familien, denen bisher geholfen wurde, ein. Patenkinder und arme Familien, die ein Haus erhalten haben, treffen sich dort. "Für mich ist das wichtig, um mit allen kommunizieren zu können und um mit ihnen in Kontakt zu bleiben", sagt Wengler. 230 Menschen kamen heuer zum Fest, wo vier heimische Köche auftischen. "Allen soll es gut gehen und sie sollen sich sattessen können", ist ein weiteres Ziel des Festes. Erstmals haben die Kinder heuer Eis, Kuchen und Saft bekommen. "Erschütternd, wenn man sieht, wie Zehnjährige zuerst nichts mit einem Eis anzufangen wissen, weil sie es nicht kennen", beschreibt Wengler die Armut.
Obermönch war Festgast
Gerne hätte sie schon früher einmal den Obermönch zum Fest geladen, aber das verbietet die Tradition. "Heuer hat Mönch Sudheera selber gefragt, ob er kommen darf", lacht Wengler. "Ich hätte ihm fast auf die Schulter geklopft vor Freude über diese große Ehre", sagt sie, wohlwissend, dass diese Geste eine Beleidigung gewesen wäre.
Teures Grundnahrungsmittel
Zusätzlich wurde beim Martinsfest, das von einem anonymen Spender aus St. Martin bezahlht wurde, auch Reisrationen verteilt. 1.700 Kilogramm insgesamt. "Das größte Problem ist die Teuerung. Das Grundnahrungsmittel Reis ist so teuer geworden, dass die Familien keinen Sack mehr auf Vorrat haben. Sie kaufen tageweise eine Handvoll", erklärt Wengler die Situation vor Ort.
Mehr zum Hilfsprofjekt von Margit und Dietmar Wengler lesen Sie hier.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.