Ein Hof und ein Mann mit Geschichte: Der Zizlbauer erzählt
ROHRBACH-BERG (anh). "Alle sind sie an einer markanten Stelle positioniert", sagt Archivar Anton Brand. Links unten bei der Zufahrt steht die Zizlbauern-Kapelle, von der es etliche Aufnahmen auch aus früheren Zeiten gibt. So werden bei manchen Fotos unweigerlich Erinnerungen aus der Besatzungszeit der Russen (1945-1955) wachgerufen, etwa bei einem, auf dem die Spuren der Feldbahn zu sehen sind, auf der die russischen Soldaten ihre Zielscheiben für das Übungsschießen weggerollt haben. Dies war dann für die Einheimischen Sperrgebiet. "Wir konnten dort unsere Felder nicht mehr bearbeiten", erzählt der 90-jährige Franz Zizlbauer. Den Kommandanten beschreibt er hingegen als sehr freundlich. "Er hat mir über die Jahre so gut Russisch beigebracht, dass ich mich gut mit ihm unterhalten konnte, wobei er selbst gut Deutsch konnte. Heute aber kann ich kein Russisch mehr."
Stille Zeitzeugen am Grundstück
Einer der stillen Zeitzeugen ist auch ein Baum unweit des Bauernhauses. "Er zeigt in seiner Überlebenskunst, was der Zizlbauer schon alles geschafft hat", ist sich Brand sicher. Vom Sensen-Dengeln als junger Mann, seinem Russisch-Lernen bei den russischen Besatzungssoldaten bis hin zu seinem Hobby, dem Basteln von wahren Holzkunstwerken wie kleinen Leiterwägen, Holztellern oder den hoch geschätzten Eisstöcken. "Das ist etwas, was mir noch immer Freude bereitet", so der Zizlbauer.
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