Erste Hilfe: Nur durch Nichtstun kann man was falsch machen
ROHRBACH. Haben Sie gewusst, dass mehr als zwei Drittel aller Unfälle im Haushalt passieren? Und wissen Sie auch, dass Sie gesetzlich sogar dazu verpflichtet sind, Erste Hilfe zu leisten? "Alleine diese zwei Fragen weisen uns schon darauf hin, dass Erste Hilfe wirklich etwas Wichtiges ist, und in der Rettungskette sogar das wichtigste Glied", sagt Christoph Mayer, Arzt am Landeskrankenhaus Rohrbach. "Man muss auch gar keine großartigen medizinischen Fachkenntnisse aufweisen, um Erste Hilfe zu leisten." Oft reichen wenige Handgriffe aus, um das Leben eines Menschen zu retten. Diese lebensrettenden Handgriffe sind in den verschiedensten Situationen anwendbar, egal ob es sich um einen Unfall im Haushalt, einen Verkehrsunfall, einen Herzinfarkt oder eine allergische Reaktion nach einem Insektenstich handelt. Erste Hilfe beginnt schon mit der Kenntnis der Notrufnummer 144. "Für alle, die Angst haben, Fehler zu machen, gibt es einen ganz wichtigen Leitsatz: Bei der Ersten Hilfe kann man nichts falsch machen, außer Nichts zu tun", sagt Mayer. In Österreich sind wir in der glücklichen Lage, dass innerhalb von maximal 15 Minuten professionelle Hilfe durch den Rettungsdienst zu erwarten ist. Genau dieser Zeitraum bis zum Eintreffen der Sanitäter ist durch den Ersthelfer zu überbrücken. "Bereits in einem 16-stündigen Grundkurs kann man die wesentlichen Grundlagen erwerben, die man dann natürlich regelmäßig – alle paar Jahre – auffrischen sollte", rät Mayer. "Es beginnt damit, dass man lernt, einen Notruf auch in Stress-Situationen richtig abzusetzen und geht bis hin zu erster Wundversorgung und Wiederbelebungsmaßnahmen." Besonders wichtig ist es auch, Kinder zur Ersten Hilfe zu „erziehen“. Viele Ortsstellen des Roten Kreuzes bieten dazu Jugendgruppen an, in denen schon Kinder ab dem Volksschulalter spielerisch Maßnahmen der Ersten Hilfe erlernen.
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