Tag der Elementarbildung
"Es ist der schönste Beruf"
Am 24. Jänner findet der alljährliche Tag der Elementarbildung statt, Situation in den Kinderbetreuungseinrichtungen in den Mittelpunkt – und damit auch die Menschen, die vor Ort arbeiten – stellt. Die BezirksRundSchau hat dies zum Anlass genommen, sich mit Astrid Peinbauer von der Betriebstagesstätte des LKH Rohrbach über ihren Beruf zu unterhalten.
ROHRBACH-BERG. Seit mehr als fünf Jahren arbeitet die 53-jährige Sozialpädagogin Astrid Peinbauer aus Arnreit in der Tagesstätte des Klinikums. Seit etwa einem Jahr sieht sich diese vor allem als Krabbelgruppe - also für Kinder von 0 bis drei Jahren. Wie sie zu ihrem Beruf gekommen ist? Peinbauer erzählt: "Ich habe mit verschiedenem Klientel gearbeitet, mit alten und beeinträchtigten Menschen. Irgendwann habe ich mir dann gedacht, da muss es noch etwas geben und habe mich dann entscheiden, dass ich mich umorientieren möchte." So absolvierte sie die Ausbildung zur Kleinpädagogin. Ein Entschluss, den sie bis heute nicht bereut: "Es ist einfach der schönste Beruf. Die Ehrlichkeit, das Wissen und die Neugier der Kinder, ich kann selber so viel lernen. Das glaubt man gar nicht, was sie einem für das eigene Leben aufzeigen."
Gut aufgestellt
Aber auch die begeisterte Arnreiterin kennt die Herausforderungen, mit denen die Betreuungseinrichtungen heute zu kämpfen haben, allen voran die Suche nach geeignetem Personal. Was das angeht, gäbe es in der Betriebstagesstätte aktuell aber kein Problem: "Dadurch, dass wir eine Betriebstagesstätte sind, haben wir allgemein weniger Kinder, was wir auch sehr schätzen. Denn normalerweise sind in den großen Kindergärten auch 23 Kinder keine Seltenheit. Gott sei Dank betrifft uns das hier nicht so. Wir haben ab und zu ein bisschen mehr Kinder da, dann können wir eine Springerin vom Familienbund anfordern, das ist überhaupt kein Problem. Deswegen sind wir hier sehr gut aufgestellt."
Viel Dokumentationsarbeit
Geht es um die Frage, warum viele vor einem Beruf in einer Kinderbetreuungseinrichtung zurückschrecken, so sieht Peinbauer vor allem die veränderten Aufgabenstellungen oft als Hindernis: "Ich glaube einfach, dass die Anforderungen im Kindergarten, die viele Dokumentation - die auch in anderen Einrichtungen immer mehr wird - dass das schon ein bisschen weg geht von den Kindern. Gerade die Pädagoginnen sitzen schon viel mehr im Büro als die Helferinnen und ich glaube, dass schreckt schon recht viele ab." Auch der Lohn sei natürlich immer ein Thema, vor allem, "wenn man wirklich in einem Kindergarten arbeitet, wo 23 Kinder sind. Dann weiß man, was arbeiten wirklich heißt."
"Man ist nicht umsonst irgendwo, um den Tag abzusitzen"
Trotz allem ist Astrid Peinbauer von ihrer Job überzeugt. Für sie ist die Arbeit mit Kindern das große Plus an ihrem Job. "Man ist nicht umsonst irgendwo, um den Tag abzusitzen, sondern es ist so erfüllend. Sie brauchen einen und wir gestalten den ganzen Tag gemeinsam. Wenn ich jetzt sage, ich bin am Abend müde - und das ist ja doch oft so, weil ich ja doch ein Lärmpegel ist und man immer etwas lernen sollte - dann ist das ein total gutes Gefühl. Da weiß ich, was ich getan habe und dann ist es eine schöne Müdigkeit und eine Erfüllung."
Empathie und Geduld
Was Menschen, die in der Elementarpädagogik arbeiten möchten, aus der Sicht der Expertin unbedingt mitbringen müssen? "Empathie. Es ist das Allerwichtigste, dass ich mich komplett auf die Kinder einlasse und auf Augenhöhe bin. Und auch, dass man geduldig ist, wenn etwas nicht klappt."
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