Flurreinigungsaktion
"Es ist wichtig, die Natur sauber zu halten"
Die „Hui statt Pfui“-Kampagne der OÖ Umwelt Profis wird 2021 weitergeführt. Dabei rufen das Umweltressort des Landes und der Landesabfallverband freiwillige Teilnehmer von Klein bis Groß, Schulen, Vereine und Privatpersonen auf, sich an den Flurreinigungsaktionen zu beteiligen. Natürlich unter Einhaltung der aktuell geltenden Corona-Vorschriften.
BEZIRK. Der Aktionszeitraum der heurigen "Hui statt Pfui"-Kampagne erstreckt sich hauptsächlich von März bis Ende Mai. "Diese jährlichen 'Frühjahrsputze' zeigen, dass nach wie vor jede Menge Dreck auf unseren Wiesen, Wäldern und entlang von Straßen liegt. Unsere Umwelt sauber zu halten, ist ein Auftrag an alle und stellt dabei auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz dar. Denn heute richtig entsorgte Abfälle sind die Rohstoffe von morgen“, betont Umweltlandesrat Stefan Kaineder.
Einführung eines Pfandsystems
Einweg-Getränkeverpackungen machen einen großen Teil des weggeworfenen Mülls aus. Da diese Abfälle nicht einfach verschwinden, kommt es im Laufe der Zeit zur Zersetzung und somit unter anderem zur Entstehung von Mikroplastik. Gerade hier müsse man Maßnahmen treffen. „Die Einführung eines Pfandsystems in Österreich ist eine ganz wesentliche Lösung, um das Littering und somit die zunehmende Vermüllung der Umwelt zu reduzieren. Wir wollen, dass das schädliche und achtlose Verschmutzen, der Vergangenheit angehört“, fordert der Vorsitzender des Landesabfallverbands (LAV) Roland Wohlmuth.
Gefahr für Mensch und Tier
„Achtlos weggeworfener Abfall schaut nicht schön aus, ist vor allem aber eine Gefahr für Tiere und Menschen“, erklärt der Rohrbacher Abfallberater Hannes Sonnleitner. Aludosen oder Plastikflaschen, die auf der Wiese liegen, werden hergehäckselt und gelangen ins Futtermittel, weshalb nicht nur der Müll neben der Straße gesammelt werden sollte. "Kühe verenden qualvoll, wenn der Aluschrott im Futter landet", warnt Sonnleitner. Er ruft außerdem dazu auf, nicht nur während der Flurreinigungsaktionen nach Müll Ausschau zu halten: "Nehmt bei der nächsten Laufrunde oder beim nächsten Spaziergang einfach ein Sackerl mit und sammelt den liegengebliebenen Abfall ein. Diesen kann man dann im Altstoffsammelzentrum entsorgen." Es geht aber auch um Bewusstseinsbildung: „Wer einmal bei so einer Sammelaktion mitgegangen ist, schmeißt nichts mehr aus dem Autofenster raus“, sagt Sonnleitner.
Straßen und Wege von Unrat befreit
Im letzten Jahr mussten die meisten Flurreinigungsaktionen coronabedingt abgesagt werden. Der Fußballverein Neufelden wollte aber dennoch etwas Gutes für die Umwelt tun. So machten sie sich Mitte Mai auf den Weg, um Müll zu sammeln. Ausgestattet waren sie mit Handschuhen, festem Schuhwerk, Mund-Nasen-Schutz und Müllsäcken. Es wurde auch stets auf die Einhaltung des Mindestabstandes geachtet. "Entlang der Großen Mühl, in Richtung Pürnstein und dem Mühltal befreiten wir Straßenränder und Wiesen von Unrat", so Obmann Andreas Höfler. Insgesamt nahmen 31 Personen an der Aktion teil, die auf einer Strecke von etwa 35 Kilometern Müll sammelten. Die Neufeldner waren sehr stolz auf das Ergebnis, denn es konnten dank dieser Aktion acht Säcke mit etwa 60 Kilogramm Müll gefüllt und entsorgt werden.
Haslacher Volksschüler räumen auf
In diesem Jahr sind bereits wieder einige Schulen und Gemeinden des Bezirks für die Flurreinigungsaktionen angemeldet. Auch die Haslacher Volksschüler wollen Straßen, Wege und Wiesen säubern. So ist die Schule bereits für eine Flurreinigungsaktion angemeldet. "Die ganze Schule beteiligt sich bei dieser Aktion", freut sich Lehrerin und Organisatorin Alexandra Raml. 120 Schüler werden das Haslacher Ortsgebiet und die Umgebung von Unrat befreien. "Wir sind eine Ökolog-Schule und die Umwelt liegt uns sehr am Herzen. Vor allem wollen wir aber das Umweltbewusstsein der Kinder schärfen und ihnen beibringen, dass es wichtig ist, die Natur sauber zu halten", erklärt Raml. Gesammelt wird am Mittwoch vor den Osterferien.
Kommentar: Nicht alles liegen lassen
Jedes Jahr befreien Hunderte Freiwillige Wälder, Wiesen und Straßenränder von PET-Flaschen, Plasticksackerln, Getränkedosen und Zigarettenstummeln. Alleine im Gemeindegebiet von Neufelden entsorgten die Fußballer im letzten Jahr 60 Kilogramm Unrat. Auch heuer machen sich wieder einige auf den Weg, um Müll zu sammeln. Mit dabei sind beispielsweise die Lehrer und Schüler der Volksschule Haslach. So lernen die Kinder schon von klein auf, wie wichtig es ist, die Natur sauber zu halten. Dazu können aber alle etwas beitragen. Solche Flurreinigungsaktionen wären nämlich gar nicht notwendig, wenn jeder einfach sein Zeug ordnungsgemäß entsorgen und nicht irgendwo liegen lassen würde. Oder ist es zu viel verlangt, den nächsten Mistkübel aufzusuchen und den Müll dort hineinzuschmeißen?
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