Filmreife Verfolgungsjagd über die Grenze

Der Flüchtige touchierte ein Einsatzfahrzeug der deutschen Polizei. | Foto: Foto: Polizei
  • Der Flüchtige touchierte ein Einsatzfahrzeug der deutschen Polizei.
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OBERKAPPEL, BAYERN. Filmreife Szenen spielten sich in der Nacht auf Dienstag im nordöstlichen Landkreis Passau ab. Ein 25-jähriger Mann flüchtete gegen 00:15 Uhr mit seinem Pkw vor einer Polizeikontrolle in Germannsdorf ins oberösterreichische Niederranna. Er durchbrach dabei mehrere Straßensperren, sowohl auf deutschem, als auch auf österreichischem Hoheitsgebiet. Im Zuge eines Anhalteversuches an einer Straßensperre in Hofkirchen wurden von österreichischen Polizeibeamten Warnschüsse abgegeben. Im Bereich der Grenze auf deutscher Seite wurde ein Dienstwagen der Polizeistation Waldkirchen gerammt. Bei der späteren Festnahme des 25-Jährigen im Bereich des Rannastausees gegen 01:10 Uhr kam es zum Widerstand, wobei unter anderem Pfefferspray und Einsatzstock eingesetzt wurden. Zudem gelang es dem 25-jährigen Mann im Zuge eines Gerangels die Dienstwaffe eines Polizeibeamten kurzzeitig in seine Gewalt zu bringen. Die vorläufige Bilanz dieses schrecklichen Vorfalles: Vier leicht verletzte Polizeibeamte, ein verletzter Beschuldigter, hoher Sachschaden und unbeschreibliche Anspannung bei allen eingesetzten Beamten. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Passau ermitteln mit Hochdruck in diesem Fall.

Im Detail: In Germannsdorf im Landkreis Passau, sollte der 25-jährige Mann mit seinem schwarzen BMW von einer Streife der Polizeiinspektion Hauzenberg kontrolliert werden. Der Mann missachtete die Anhaltezeichen und flüchtete zunächst im nördlichen Landkreis Passau mit Geschwindigkeiten bis zu annähernd 200 km/h und das auch innerhalb geschlossener Ortschaften. An der durch die Einsatzzentrale in Straubing koordinierten Verfolgung beteiligten sich weitere hinzugezogene Streifenbesatzungen aus Passau und Waldkirchen. Gegen 00:35 Uhr fuhr der Flüchtende bei Oberkappel über die Bundesgrenze nach Oberösterreich und setzte dort seine halsbrecherische Flucht, wiederum vereinzelt mit Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h, auch innerhalb geschlossener Ortschaften, fort.

Über die Einsatzzentrale des niederbayerischen Polizeipräsidiums wurde im Zuge der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei der Landespolizeidirektion in Linz die Genehmigung für eine polizeiliche Nacheile eingeholt. Demzufolge setzten drei niederbayerische Streifenbesatzungen die Verfolgung auf oberösterreichischem Hoheitsgebiet fort. Die Verfolgung führte südlich über Hofkirchen bis hin zur Donau bei Niederranna. Dort drehte der Flüchtende plötzlich um und fuhr zurück nach Hofkirchen, wo bereits österreichische Polizeibeamte ortseingangs eine Straßensperre errichtet hatten. Der Flüchtende fuhr dort auf einen Beamten zu und durchbrach anschließend die Polizeisperre, worauf durch einen Beamten der Polizeiinspektion Rohrbach zwei Warnschüsse abgegeben wurden.

Von Hofkirchen aus raste der BMW-Fahrer über die Falkenstein Landstraße nach Oberkappel, wo weitere Straßensperren österreichischer und niederbayerischer Kollegen umfahren wurden. Die Fahrt setzte sich fort von Oberkappel über die Bundesgrenze nach Niederbayern. Wenige Meter auf deutschem Boden traf der 25-Jährige auf einen quer stehenden Dienstwagen der Polizeistation Waldkirchen. Der Mann rammte den unbesetzten Dienstwagen mit etwas verlangsamter Geschwindigkeit und fuhr mit beschädigtem Fahrzeug weiter nach Raschmühl, Gde. Wegscheid, wo ihn die Verfolger kurzzeitig aus den Augen verloren.

Nach intensiven Fahndungsmaßnahmen wurde das verfolgte Fahrzeug gegen 01:10 Uhr auf einem Feldweg im Bereich des Rannasees von einer Streife der Polizeiinspektion Passau wieder entdeckt. Als eine Beamtin auf den BMW zuging, fuhr der 25-Jährige auf sie los und sie musste sich hinter einen Baum flüchten. Als die weiteren Streifenbesatzungen hinzukamen, versuchten diese mit vereinten Kräften, den Fahrer des BMW festzunehmen. Dieser leistete jedoch massiv Widerstand und dabei gelang es dem Mann, kurzzeitig die Dienstwaffe eines Beamten in seine Gewalt zu bringen. Schlimmeres konnte durch den schnellen Zugriff von Kollegen auf die entwendete Waffe verhindert werden. Der Mann konnte trotz heftiger Gegenwehr überwältigt werden, es mussten Pfefferspray und Einsatzstock eingesetzt werden. Im Zuge der Festnahme wurden nach derzeitigem Stand vier Polizisten leicht verletzt, ebenso wurde der 25-Jährige verletzt und musste sich kurzzeitig einer stationären Behandlung in einem Krankenhaus unterziehen. Die Festnahme wurde durch die oberösterreichischen Kollegen tatkräftig unterstützt.
Bei den zahlreichen durchbrochenen bzw. umfahrenen Straßensperren, sowohl in Österreich, als auch in Deutschland, wurden glücklicherweise keine Polizeibeamten verletzt.

Der Gesamtsachschaden kann derzeit noch nicht beziffert werden. Auf österreichischem Staatsgebiet entstand weder Personen- noch Sachschaden.
Die Zusammenarbeit mit den österreichischen Kollegen gestaltete sich absolut reibungslos und äußerst professionell. Der Festgenommene aus dem nordöstlichen Landkreis Passau, der nicht unter Alkohol- aber vermutlich unter Drogeneinfluss gestanden haben dürfte, wird derzeit von der Kriminalpolizei Passau, welche die Bearbeitung des Falles übernommen hat, vernommen. Im Fahrzeug des Mannes wurde eine kleine Menge Marihuana aufgefunden und sichergestellt.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Passau wurde der 25-Jährige vorläufig festgenommen und wird vermutlich morgen dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser wird über die Haftfrage zu entscheiden haben. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Passau laufen auf Hochtouren. Sie richten sich hauptsächlich auf die Geschehnisse an den Straßensperren und bei der Festnahme des 25-Jährigen. Hierbei soll genau festgestellt werden, welche Delikte dem 25-Jährigen zur Last gelegt werden können. Der Mann ist bereits im Bereich Betäubungsmittelkriminalität in Erscheinung getreten.

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