Gedenken beim Mahnmal
Gedenken an fünf sinnlose Morde zu Kriegsende 1945

- Hans und Helga Hesch (Sohn und Schwiegertochter der Ermordeten von Hans Hesch), Mathilde Haider (Tochter von Karl Haider) und Erika Pfeil (Enkelin von Karl Hartl) sind Familienangehörige der ermordeten Peilsteiner.
- Foto: Grubich
- hochgeladen von Karin Bayr
Gedenkfeier beim Mahnmal Treffling für die 1945 ermordeten Peilsteiner. Im Herbst kommt das Kriegsdrama als Theaterstück auf die Bühne.
PEILSTEIN. Anlässlich des 80. Jahrestages der Erschießung von fünf Peilsteiner Bürgern und 13 weiteren Opfern des Nationalsozialismus, fanden sich Angehörige sowie eine Abordnung aus Peilstein zu einer feierlichen Gedenkstunde am Mahnmal in Treffling ein.
Panzersperren weggeräumt
Die fünf Peilsteiner hatten in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges versucht, die Panzersperren zu entfernen, um Peilstein vor der Zerbombung durch einmarschierende US-Truppen zu bewahren. Daraufhin wurden der Gastwirt Josef Autengruber, der Siebreifenerzeuger Karl Hartl, der Glasermeister Karl Haider, der Kaufmann Hans Hesch und der Gemeindesekretär Max Innertsberger vor das Standesgericht nach Linz gebracht und dort zum Tod durch Erschießen verurteilt. Das Urteil wurde am Tag darauf, dem 28. April 1945, am heutigen Truppenübungsplatz in Treffling vollstreckt. Zwei Tage später – am 30. April 1945 verübte Adolf Hitler Selbstmord und damit endeten in weiterer Folge auch die Kämpfe in Oberösterreich: Der Zweite Weltkrieg war vorbei.

- Zum 80. Gedenktag reisten einige Peilsteiner zum Mahnmal nach Treffling.
- Foto: Grubich
- hochgeladen von Karin Bayr
Erinnerung an selbstloses Handeln
Der Bürgermeister von Peilstein, Felix Grubich, unterstrich in seiner Rede beim Mahnmal die Wichtigkeit des Gedenkens an das selbstlose Handeln der Peilsteiner Bürger und die Erhaltung der Gedenkstätte als Erinnerung und gleichzeitig auch als Mahnung für künftige Generationen. "Ihr gewaltsamer Tod verpflichtet uns, mutig für die Erhaltung der Menschenrechte einzutreten, wo immer sie auch verletzt werden" – dieser Satz steht auf dem Mahnmal.
Zur Sache – Ein Theaterstück zum Thema
Die Kulturgemeinschaft Kirchberg ob der Donau nimmt 2025, den 80. Jahrestag der Zweiten Republik zum Anlass, um ein Kriegsdrama in Kirchberg aufzuführen. Dabei handelt es sich um eine Uraufführung des Stückes „Feuerzeichen“ von Oskar Zemme.
Premiere am 10. Oktober
Dieses Theaterstück beruht auf einer wahren Begebenheit, die sich in den letzten Kriegstagen 1945 in Peilstein zugetragen hat. Jetzt, 80 Jahre später, erzählt die Theatergruppe Kirchberg dieses berührende Kriegsdrama neu – eine Geschichte, die auch vom Menschsein im Ausnahmezustand handelt und von der oft übersehenen Rolle der Frauen.
Viele Darsteller dabei
Über 50 DarstellerInnen aus Kirchberg und Umgebung wirken mit, wenn die alte Tischlerei Hartl ab Oktober 2025 zur Bühne einer wahren Begebenheit wird. An dem von jenen drei Tagen im April 1945 erzählt wird, in denen das Handeln von mutigen Männern zum Feuerzeichen wurde: ein Akt des Widerstands, bezahlt mit dem Leben. Premiere ist am Freitag, 10. Oktober 2025, in der ehemaligen Tischlerei Hartl in Kirchberg.
Ein Stück, das unter die Haut geht
"Es ist ein Theaterprojekt, das unter die Haut geht – und an das erinnert, was nicht vergessen werden darf", heißt es von der Kulturgemeinschaft.
Kartenvorverkauf:
Der Karten-Vorverkauf startet im Juli unter: kultur-kirchberg.at
Zur Sache:
Wie sich die Geschichte mit den fünf Peilsteinern zu Kriegsende 1945 in Peilstein zugetragen hatte, hat Konsulent und Ortschronist Johann Baumgartner niedergeschrieben. Dieses Schriftstück über die Kriegszeit in Peilstein, wurde in der Topothek Peilstein veröffentlicht.


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