Fischereirevier-Vollversammlung
HTL-Schüler bauen Lebendfallen und Klimawandel setzt den Fischen zu

Die Fischbestände im Bezirk schwinden.  | Foto: Foto: Fotolia/Visions-AD
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BEZIRK (anh). "Der Schaden, den die Fischmarder in unserem Bezirk anrichten, ist beträchtlich", sagt Norbert Salburg, Obmann des Fischereireviers Rohrbach. Um die Fische zu schützen, darf der Fischotter deswegen an vier Flüssen in Oberösterreich seit 2017 entnommen werden – darunter an der Steinernen Mühl. "Leider sind die erwünschten Erfolge noch nicht eingetreten", bedauert Salburg. 2017 wurden laut den Jägern nur drei Fischotter gefangen oder abgeschossen, im heurigen Jahr ebenfalls erst drei. Deswegen will man nicht nur besser mit den Jägern zusammenarbeiten sondern auch die HTL Neufelden miteinbinden. Die Schüler sollen Lebendfallen, die speziell für den Fischotter gedacht sind, bauen. Aber auch Erfahrungen diesbezüglich aus anderen Bundesländern wie Niederösterreich und Kärnten oder aus Schottland, wo die Fischotterjagd eine lange Tradition hat, sollen in die künftigen Entscheidungen einfließen. Im Herbst rechnet Salburg jedenfalls mit einer zweistelligen Zahl an Fallen. Außerdem sind drei weitere Hotspots geplant – einer in Ulrichsberg, einer in Neufelden und einer in der Gemeinde Schönegg, die aufgrund der Gewässereinteilung Steinerne Mühl trotzdem noch zum Fischerreirevier Rohrbach gehört.
Aber auch der Kormoran setzt den Fischen zu. Das Fischereirevier Rohrbach zahlt für jeden geschossenen und an die Bezirkshauptmannschaft Rohrbach gemeldeten Kormoran daher ein Schussgeld von drei Euro.
Bei den Graureihern wurde in der Saison 2018/19 hingegen aufgrund der geringen Bestandsdichte hingegen nicht um einen Zwangsabschuss angesucht. "Die geringe Bestandsdichte an Reihern ist durch den geringen Fischbestand zu erkären", sagt Salburg. Die Anzahl der fischfressenden Tiere sei einfach zu hoch.

"Wie lange reizt man das aus?"

Das letzte Jahr war zudem geprägt von Trockenheit. Durch die bereits hohen Temperaturen im Frühjahr stieg in den großen Flüssen wie Steinerne Mühl und Große Mühl die Fischpopulation an – vor allem was die Bachforelle betrifft. "Dies geht nicht nur auf ein für die Forelle günstiges Frühjahr zurück, sondern kommt auch daher, dass die Fische aus den kleinen Nebenflüssen aufgrund des niedrigen Wasserstandes in die größeren Bäche abwanderten", erklärt Salburg. "Es gibt den Klimawandel und es gibt die Auswirkungen davon", stellte Referent Reinhard Haunschmid vom Bundesamt für Wasserwirtschaft in Scharfling diesbezüglich ganz klar fest. So stiegen Luft- und Wassertemperatur speziell seit den 1980er-Jahren rapide an. Konkret ergab sich in diesem Zeitraum eine Erhöhung des Jahresmittelwertes pro Jahr von 0.12 Grad – das entspricht dem 20-fachen Anstieg verglichen mit dem Zeitraum 1885 bis 1990. Die Folge: Den Fischen passt ihr Habitat nicht mehr, sie beginnen zu wandern. Es ergab sich bereits eine Seehöhenverschiebung von mehreren hundert Metern in den letzten 20 bis 30 Jahren. "Das ist gigantisch", bedauert der Experte. Vor allem kältebevorzugende Arten wie Forelle oder Äsche werden zu kämpfen haben, fremde Arten breiten sich aus, genauso wie Parasiten und Bakterien. "Die Fische haben sich an die Veränderungen der letzten 20 bis 30 Jahre noch anpassen können, weil die Spanne des Lebensraums, in dem sie sich wohlfühlen, eben ein Spektrum ist und nicht punktuell. Aber wie lange reizt man das aus?" Es ginge daher so lange mäßig dahin, bis irgendwann die Stufe komme. "Das ist generell ein Problem des Menschen: dass wir bei chronifizierenden Dinge nicht eingreifen. Wir beginnen erst dann, etwas zu machen, wenn das Problem bereits da ist", so Haunschmid. 

"Fischerei ist sinnvolle Tätigkeit"

Zurückgegangen ist 2018 erneut der Verkauf von Lizenzbücheln – sowohl auf Bezirks- als auch Landesebene. Für 2019 wird ein noch dramatischer Rückgang diesbezüglich prognostiziert. Auch die Kurse waren eher spärlich besucht. Im Frühjahr 2018 wurde die Fischerkarte an 17 Fischer ausgehändigt, später an weiteren 56. Die Entwicklung hinsichtlich der Anzahl der aktiven Fischer in Oberösterreich betrachtet man daher mit Sorge. Bezirkshauptfrau Wilbirg Mitterlehner meint: "Die Fischerei ist eine sinnvolle Tätigkeit für junge Menschen." Das neue Fischereigesetzt wird sich um ein weiteres Jahr verschieben.

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