Feuerwehr-Ersthelfer
Ihre Handgriffe zählen im Notfall

Der Unfall ereignete sich am 26. Juni. Um 19.30 Uhr wurden die Feuerwehrkameraden aus Haslach dazu alarmiert. | Foto: Foto: FF Haslach
  • Der Unfall ereignete sich am 26. Juni. Um 19.30 Uhr wurden die Feuerwehrkameraden aus Haslach dazu alarmiert.
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Feuerwehr-Ersthelfer sind eine wichtige Unterstützung für Rettungsorganisationen am Einsatzort. 

BEZIRK (anh). Passiert auf den Straßen ein Unfall, so rücken sofort die Einsatzkräfte aus. Im Normalfall sind Notarzt und Rettung noch vor Feuerwehr und Polizei vor Ort und beginnen mit der Erstversorgung der Verletzten. Geht sich das aufgrund der Lage oder wegen Staus nicht aus, muss diese wichtige Aufgabe von anderer Stelle übernommen werden: Die Feuerwehr-Ersthelfer sind gefragt. "Die Sanitäter des Roten Kreuzes sind für die medizinische Versorgung zuständig, die Feuerwehr unter anderem für die Rettung der Patienten aus Gefahrenzonen oder einem Unfallwrack", fasst Dieter Fuchs von der Rot-Kreuz-Bezirksstelle zusammen. Der Feuerwehr-Sanitäter – idealerweise als Rettungssanitäter ausgebildet – stelle daher die ideale Schnittstelle zwischen den beiden Aufgabenbereichen dar. "Durch die Schutzkleidung kann er bereits während der Rettung aus der Gefahrenzone notwendige Erste-Hilfe-Maßnahmen setzen und wichtige Infos für die Übergabe an die Rettungssanitäter sammeln", so Fuchs. Dieses Zusammenspiel wird bei Übungen immer wieder trainiert.

Stütze für Kameraden

In den Zuständigkeitsbereich der Feuerwehr-Ersthelfer fällt auch die Wartung des Sanitätsmaterials und die medizinische – mitunter auch psychologische – Versorgung der eigenen Kameraden. Diese ist gekoppelt an das SVE-Team, das 2016 gegründet wurde. Hinter dem Kürzel verbirgt sich die Bezeichnung "Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen". Die Mitglieder stehen also ihren Kameraden bei der psychischen Verarbeitung belastender Einsätze zur Seite. Hauptverantwortlicher dieses Bereiches ist Feuerwehrarzt Ingmar Aigner.

Gut aufgestellt im Bezirk

Im Bezirk sei man laut Bezirks-Feuerwehrkommandant Josef Bröderbauer hinsichtlich der Feuerwehr-Ersthelfer gut aufgestellt. "Im System sind derzeit 207 im Bezirk erfasst", verrät er. Die tatsächliche Zahl sei jedoch sicher noch um einiges höher, da die digitale Erfassung noch nicht gänzlich abgeschlossen sei. Bis 2017 gab es jedenfalls jedes zweite Jahr eine solche Ausbildung, aus der durchschnittlich 30 Kameraden pro Lehrgang im Bezirk hervorgingen. Als Hochburg der Ersthelfer nennt Bröderbauer die Feuerwehr Plöcking. "Zahlreiche Kameraden haben dort bereits die Sanitäter-Leistungsprüfung für Feuerwehren in der Steiermark abgelegt. Auch der neue Bezirks-Hauptamtswalter für den Feuerwehrmedizinischen-Dienst, Stefan Schöftner, ist dort Mitglied", berichtet Bröderbauer. Daneben sind auch die Wehren Kleinzell, Sprinzenstein und Haslach diesbezüglich sehr aktiv. Letztere Feuerwehr stellt auch den Oberamtswalter für den Feuerwehrmedizinischen-Dienst auf Abschnittsebene, Manuel Mager. "Bei Übungen legen wir stets Wert darauf, dass wir diesen Bereich forcieren", nennt Mager einen der Gründe für die hohe Anzahl an Ersthelfern in Haslach. Durch die Einbindung des Roten Kreuzes würden sich spannende Szenarien ergeben.

Wichtige Helfer

Erst kürzlich, am 26. Juni, zeigte sich in Haslach bei einem Verkehrsunfall die große Bedeutung dieser speziellen Helfer. Auf Höhe des Lagerhauses waren zwei Pkw zusammengestoßen. Die Feuerwehr-Mitglieder eilten sofort zum Unfallort. "Eine Bewerbsgruppe hielt zu dieser Zeit gerade eine Übung im Feuerwehrhaus ab, daher waren die Kameraden rasch vor Ort – noch vor dem Roten Kreuz", erzählt Mager und ergänzt: "Die zwei am Unfall beteiligten Personen konnten sich noch selbst aus den Autos befreien und wurden gleich von einem Feuerwehr-Ersthelfer bis zum Eintreffen der Sanitäter betreut."

Zur Sache 

• Steht die wertvolle Unterstützung seitens des Roten-Kreuzes in der Erstphase eines Einsatzes noch nicht zur Verfügung, ist es wichtig, trotzdem rasch und gezielt zu handeln. Hier kommen die Feuerwehr-Ersthelfer ins Spiel.
• Als Grundlage der Ausbildung zum Feuerwehr-Ersthelfer dient ein 16-stündiger Erste-Hilfe-Kurs, der maximal zwei Jahre zuvor absolviert wurde. Danach erfolgt eine achtstündige Zusatzausbildung mit dem Schwerpunkt "Bergung von Verletzten aus Fahrzeugen (Pkw, Lkw)" – die sogenannte "Ersthelfer-Ausbildung".
• Folgende Ausbildungsthemen werden behandelt: Feuerwehrmedizinischer Dienst, Zusammenarbeit an der Einsatzstelle, Grundzüge der Hygiene, Großunfall, Gefahrenbereiche, Praktische Personenrettung und Erste-Hilfe-Ausrüstung der Feuerwehr.

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