Im Herzen ein Hofkirchner
Jan Baptist Verhaegen im 100. Lebensjahr verstorben
HOFKIRCHEN. Hunderte Menschen aus Hofkirchen und vielen weiteren Gemeinden des Mühlviertels kennen Jan Verhaegen aus Rotselaar in Belgien persönlich. Vor kurzem musste Bürgermeister Martin Raab die unerwartete Todesnachricht seines jahrzehntelangen Musikfreundes zur Kenntnis nehmen. „Jan Verhaegen war ein leidenschaftlicher Freund der Hofkirchner, besuchte die Mühlviertler Gemeinde teilweise mehrere Male pro Jahr. Der Besuch des jährlichen Frühlingskonzertes der Musikkapelle mit seiner Ehegattin Julia und zumeist mit mehreren befreundeten belgischen Familien war für den belgischen Profimusiker selbstverständlich. Jan Verhaegen war jahrzehntelanger Abonnent der „Mühlviertler Nachrichten“. Es war ihm wichtig, stets über das lokale Geschehen in seiner österreichischen Zweitheimat informiert zu sein", sagt Raab.
Im Herzen ein Hofkirchner
Jan Verhaegen war vor 80 Jahren durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges als Kriegsgefangener nach Hofkirchen gekommen. Er hatte damals das Glück, dass er von der Familie Ferdinand und Josefa Gierlinger wie ein eigener Sohn ins Herz geschlossen wurde. Diese prägenden Eindrücke ließen den preisgekrönten Trompeter und mehrfachen Kapellmeister sowie Gemeindepolizisten seiner Heimatgemeinde Anfang der Sechzigerjahre wieder in den Ort seiner Kriegsgefangenschaft zurückkehren. Die Musikkapelle und die große Gastfreundschaft der Familie Alois und Gertraud Neundlinger, später auch von Josef und Rosa Schaubmaier und seit vielen Jahren von Leopold und Maria Witzersdorfer bildeten rasch das Fundament für eine sechs Jahrzehnte währende Freundschaft zwischen der Mühlviertler Marktgemeinde und dem flemischen Rotselaar in Belgien. Hofkirchen wurde dem leidenschaftlichen Musiker zur zweiten Heimatgemeinde. Verhaegens professionelles Können auf der Trompete beeindruckte viele Hofkirchner und auswärtige Blasmusikfreunde.
Die Verabschiedung fand im Krematorium Holsbeek (Belgien) statt. Eine kleine Abordnung aus Hofkirchen mit Josef Bauer vom Musikverein, Alois Neundlinger sowie Maria und Leopold Witzersdorfer als langjährige Quartiergeber und Hofkirchens Bürgermeister nahmen an den Begräbnisfeierlichkeiten teil. Verhaegen und seine ebenfalls schon verstorbene Ehefrau Julia werden bei ganz vielen Menschen der umliegenden Region lange Zeit in guter Erinnerung bleiben.
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