Geschichte
Kriegs-Geschichte mit neuen Medien erlebbar gemacht

Der Rückblick in Bildern war für die 130 Besucher mitreißend. Mit moderner Technik gestaltetet, war der Topotheknachmittag kurzweilig.  | Foto:  Josef Saxinger
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  • Der Rückblick in Bildern war für die 130 Besucher mitreißend. Mit moderner Technik gestaltetet, war der Topotheknachmittag kurzweilig.
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Bezirksheimat- und Kulturverein nahmen die drei Gedenkjahre: 80 Jahre Kriegsende, 70 Jahre Ende der Besatzungszeit und 30 Jahre EU-Beitritt, zum Anlass für einen Rückblick.

KOLLERSCHLAG. In den ersten Maitagen 1945 wurde im Oberen Mühlviertel Weltgeschichte geschrieben. Die Amerikaner rangen die Nazis nieder und entlang der Grenze zwischen Bayern und dem Mühlviertel kam es zu erbitterten Kämpfen, die noch viele Menschenleben forderten. Laut einem Protokoll der Amis, überschritten schon am 26.04.1945 in Lackenhäuser Panzer die österreichische Grenze: Das war vor 80 Jahren.

Ende der russischen Besatzung

Zehn Jahre später, also 1955, verließen die letzten russischen Soldaten das Mühlviertel. In diesen Jahren litt die Bevölkerung unter dem Joch der Besatzer. Es kam laufend zu Diebstählen, Vergewaltigungen und auch Morden. Dennoch passten sich die Soldaten mit der Zeit an unsere Kultur an. Sie spielten, anfangs noch mit den Panzerstiefeln, Fußball gegen die einheimische Jugend, besuchten Bälle, und mancher Russe war auch kinderfreundlich.

Der EU-Beitritt jährt sich

1995 schließlich kam Österreich zur Europäischen Union. Das war vor 30 Jahren. In dieser Zeit war die Staatsgrenze im Mühlviertel Schauplatz einer Fluchtbewegung, wenn man an die vielen Syrer, denen sich auch Afghanen und Iraker anschlossen, denkt, die vor dem Krieg in ihrer Heimat flüchteten. Alle wollten zur „Mama Merkel“ nach Deutschland. Kollerschlag entwickelte sich zum Hotspot dieser Menschenmassen.

Spannender Topothekennachmittag

Diese drei Gedenkjahre nahmen der Bezirksheimatverein Rohrbach, der Kulturverein und die Topothek Kollerschlag zum Anlass, zurück in die Vergangenheit zu blicken. Bezirksheimatvereinsobmann Franz Saxinger und Kollerschlags Topothekar Ignaz Märzinger machten daraus einen Topotheknachmittag der besonderen Art, im Saal des Gasthauses Grenzlos in Kollerschlag.

Fotos, die ins Staunen versetzten

Das Interesse an der Veranstaltung war groß. Franz Saxinger, ein versierter Zeitgeschichtler sowie Historiker auf Lokal- und Regionalebene, und Topothekar Ignaz Märzinger versetzten die Gäste mit vielen Fotos und einigen Videos aus diesen Zeiten ins Staunen. Die visuelle Darbietung auf Großleinwand und dazu die kompetenten Erklärungen des ehemaligen Geschichtslehrers kamen gut an. "Die Veranstaltung war ein Publikumsmagnet. Zahlreiche Interessierte aus dem ganzen Bezirk und auch aus dem benachbarten Bayern kamen nach Kollerschlag. Ich freue mich über das große Interesse", sagt Topothekar Ignaz Märzinger.

Zwei Granatsplitter von damals werden heute im Bürgergardeheim Kollerschlag aufbewahrt. | Foto: Franz Saxinger
  • Zwei Granatsplitter von damals werden heute im Bürgergardeheim Kollerschlag aufbewahrt.
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Zur Sache: 
Am Dienstag, 1. Mai 1945 begann der Einmarsch der US-Truppen ins Mühlviertel. Am Vortag hatten sie nach hartem Kampf und beiderseits hohen Verlusten das letzte bayerische Bollwerk Wegscheid eingenommen. Dabei schossen sie auch bereits nach Kollerschlag herüber, vier Häuser gingen in Flammen auf. Zwei Granatsplitter von damals werden heute im Bürgergardeheim Kollerschlag aufbewahrt.

Der Rückblick in Bildern war für die 130 Besucher mitreißend. Mit moderner Technik gestaltetet, war der Topotheknachmittag kurzweilig.  | Foto:  Josef Saxinger
Zwei Granatsplitter von damals werden heute im Bürgergardeheim Kollerschlag aufbewahrt. | Foto: Franz Saxinger

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