Leserbrief
"Liebe Mitarbeiter des Stadtamts – war es das wirklich wert?"
Ein Leserbrief von Birgit Mandl aus dem Bezirk zum Thema Strafzettel in Zeiten von Kurzarbeit und Rekordarbeitslosigkeit.
ROHRBACH-BERG. Am Montag, 18. Mai, parkte ich mein Auto um 12.50 vor der örtlichen Bipa-Filiale. Zwei Minuten später kam ich zu meinem Auto zurück und fand eine Organstrafverfügung über 30 Euro in der Windschutzscheibe. Ja, ich hatte vergessen die Parkuhr einzulegen.
Nicht mal zwei Minuten später sprach ich die Dame an, die den Strafzettel ausgestellt hatte und erklärte ihr, dass ich ja aufgrund der Uhrzeit eindeutig nicht die Parkzeit überschritten hätte. Ihre Antwort: Sie könne nichts machen, sie habe ihre Vorschriften.
Beim Zuständigen im Stadtamt Rohrbach rief ich um Punkt 14 Uhr – selbst da wäre die höchstzulässige Parkzeit nicht überschritten gewesen –, bekam aber die gleiche Aussage: man habe seine Vorschriften. Ich habe mich immer wieder bemüht in der Innenstadt einzukaufen um die Geschäfte dort zu unterstützen, auch wenn die Parkplatzsuche oft nicht leicht ist. Auch finde ich, dass eine Innenstadt belebt gehört.
An diesem Montag waren genug Parkplätze frei. Zudem ließ ich mein Auto nicht länger als zehn Minuten stehen – ich wollte zwar noch mehr einkaufen, ließ es aber aufgrund der Strafe sein. In Zeiten von Kurzarbeit und Rekordarbeitslosigkeit sind 30 Euro viel Geld.
Ich verstehe auch, dass es Vorschriften geben muss, jedoch bin der Meinung, dass diese auch vernünftig angewandt werden müssen. In der Politik werden Vorschriften und Gesetze immer wieder gebeugt, übergangen und absichtlich gebrochen, was uns Steuerzahler Milliarden kostet. Aber bei den einfachen steuerzahlenden Bürgern heißt es „Vorschrift ist Vorschrift“.
Diese 30 Euro veranlassen mich dazu die Rohrbach-Berger Innenstadt und die dort ansässigen Geschäfte künftig für immer zu meiden. Liebe Mitarbeiter des Stadtamt – war es das wirklich wert?
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