"Mitterlehners Rücktritt schwächt die Region"
Der Rücktritt von Reinhold Mitterlehner von allen seinen Ämtern, wird von der Rohrbacher ÖVP bedauert.
BEZIRK. Die persönliche Erklärung von Reinhold Mitterlehner kam auch für Bezirksgeschäftsführerin Gertraud Scheiblberger überraschend. Sie wusste vorab nicht, was der Vizekanzler der ÖVP in der Pressekonferenz sagen wird. „Wir haben es selbst live im Fernsehen verfolgt“, sagt sie. „Reinhold hat alles gesagt, es gibt derzeit nichts hinzuzufügen." Der Rücktritt von allen Funktionen beinhaltet auch jenen des Bezirksparteiobmannes, den Mitterlehner noch immer inne hatte. Für Mittwoch, 17. Mai, hat die ÖVP eine Sitzung des Bezirksparteivorstandes einberufen. "Dort werden wir entscheiden, wie es weitergeht", sagt ÖVP-Bezirksgeschäftsführerin Gertraud Scheiblberger.
Einfluss verloren
„Für die Region heißt das, dass wir den Vizekanzler verloren haben", sagt Landtagsabgeordneter Georg Ecker (ÖVP). "Wir haben dadurch einen gewissen Einfluss nicht mehr. Das war für die Region bislang sicher ein großer Vorteil. Das schwächt die Region jetzt.“ Auf die Frage ob er den Bezirksparteivorsitz der ÖVP übernehmen wird, sagt er: „Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Wir müssen erst einmal in der Partei darüber reden.“ Er selbst war überrascht, dass Mitterlehners Entscheidung, diesen Schritt zu gehen, so kurzfristig erfolgte.
Kein Problem für Fusionsgespräche
LAbg. Urlike Wall (FPÖ) aus Ahorn, der Heimatgemeinde von Mitterlehner sagt in ihrem ersten Statement: „Wenn der Weg zu Neuwahlen dadurch frei wird, soll mir das Recht sein." Sie möchte aktuell in den Fusionsgemeinden Schönegg, Ahorn, Afiesl, St. Stefan und Helfenberg ein politisches Wörtchen mitreden. "Ich hoffe noch immer auf jene Version, die in den Medien derzeit als unwahrscheinlichste dargestellt wird: Eine Fusion zwischen Afiesl und Schönegg", sagt sie. "Da der Rücktritt von Reinhold Mitterlehner eine bundespolitische Geschichte ist, wird es auf die Fusionsgespräche in der Region Helfenberg keine Auswirkungen haben“, sagt Wall.
Andere Interessensvertreter könnten folgen
Sie gibt aber zu, dass es insgesamt für Oberösterreich wenig erfreulich ist, wenn das Bundesland weniger stark in der Bundesregierung vertreten ist. „Aber schauen wir, wie es nach der Wahl aussieht und wie gut vielleicht doch die Interessen der Region wieder vertreten werden können.“
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