Ja zu OÖ
Niederwaldkirchner bauen Bio-Wein an
Der Biohof Stoaninger ist für sein hochwertiges Fleisch und Brot bekannt. Die Brüder und Betreiber Stefan und Andreas Rois haben nun einen mutigen Entschluss gefasst: Ab sofort wird beim Biohof Stoaninger auch Bio-Wein angesetzt.
NIEDERWALDKIRCHEN (srh). "Bio-Bier gibt es bereits jede Menge im schönen Mühlviertel, aber für eine gute Flasche Bio-Wein muss man leider ein Stück fahren. Während der vergangenen drei Jahre hat es außerdem deutlich weniger Niederschlag gegeben, während die Temperaturen steigen", begründet Stefan Rois den Entschluss. Die Weinreben benötigen durch ihre tiefe Verwurzelung, abgesehen von den ersten drei Jahren, relativ wenig Niederschlag. "Wir versuchen auf die klimatischen Veränderungen zu reagieren", erklären die künftigen Weinbauern.
Vorab sollte eine Bodenprobe entnommen und geprüft werden, ob sich der Standort überhaupt eignet. "Dann muss die Erde gut gelockert und mit ausreichend Nährstoffen versehen werden. Tiefe und Breite des Planzenlochs sowie ausreichendes Gießen sind ebenfalls entscheidend." Nach tagelanger, schweißtreibender Arbeit war es dann soweit: Insgesamt wurden auf etwa 2.900 Quadratmetern 1.360 Weinreben – darunter die Sorten Donauveltliner, Donauriesling, Blütenmuskateller, Cabernet Blanc, Souvignier Gris, Pinot Nova und Muscaris – angesetzt. Gekauft haben sie diese von einer Rebschule in Krems an der Donau.
Große Portion Idealismus
Biologische Produkte spielten am Hof in Niederwaldkirchen schon immer eine große Rolle. Rois versucht, nicht nur den klassischen Weg zu gehen und auf ein Produkt zu setzen. Es werden auch einige Nischenprodukte, wie zum Beispiel Johannesroggen oder fullblood Wagyu ausprobiert. "Jetzt ist es eben Wein", sagt er und ergänzt: "Eine große Portion Idealismus ist schon notwendig, da es sehr viel Arbeit bedeutet – eigentlich längere Zeit ohne Ertrag. Aber ich bin gerne in der Natur und brauche auch eine Abwechslung zu meinem Job als Installateur."
"Wir sind zuversichtlich"
Freunde und Familie der Brüder waren erstaunt über das Vorhaben. "Sie haben geglaubt wir machen einen Schmäh, bis wir sie dann zum Arbeiten eingeladen haben", lachen die beiden. Die Niederwaldkirchner sind zuversichtlich, dass alles klappt. "Wir haben dafür extra robuste Reben ausgewählt. Es wird aber bestimmt nicht einfach werden", erläutert Rois. Wie lange es dauern wird, bis sie tatsächlich eine Flasche Wein in den Händen halten, weiß Rois noch nicht. "Das kommt ganz darauf an, wie schnell sich die Planzen entwickeln. Wenn alles gut läuft, kann es bereits innerhalb der nächsten vier Jahre der Fall sein."
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