Saisonale Grippe, oder doch "nur" grippaler Infekt
BEZIRK. Kopfschmerzen, Fieber, laufende Nase und Kraftlosigkeit. Mit dieser Symptomatik glauben viele Personen, an der Grippe erkrankt zu sein. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen nicht um die gefährliche Influenza, sondern um einen „grippalen Infekt“ oder eine harmlose, wenn auch lästige Erkältung.
Erkältungen zählen zu den weltweit häufigsten Erkrankungen. Im Schnitt erkrankt jeder Erwachsene jährlich viermal daran. Meist beginnt so ein Infekt schleichend mit Schnupfen, Halskratzen und einem beeinträchtigten Allgemeinbefinden. Rund 200 verschiedene Erreger können Auslöser für eine grippale Infektion sein. „Es handelt sich hierbei um meist harmlose Viren mit denen das menschliche Abwehrsystem für gewöhnlich gut zurecht kommt“, erklärt Primar Anton Ebner vom Landes-Krankenhaus Rohrbach. Deshalb ist auch eine Erkältung bei einem ansonsten gesunden Menschen nach einer Woche wieder abgeklungen.
Heftige Symptome bei Influenza
Erkrankt ein Erwachsener an der saisonalen Grippe (Influenza) sind die Symptome dafür umso heftiger. Dabei kann es Wochen dauern, bis der menschliche Organismus sich von dieser Infektion wieder ganz erholt hat. Die Influenza-Viren befallen nicht nur die Atemwege, sondern den oft auch weitere Organe im Körper. Es entsteht das bekannte starke Krankheitsgefühl. „Im Gegensatz zum grippalen Infekt schlägt die Influenza sehr plötzlich zu“, sagt der Internist, „sie geht mit intensiven Kopf- und Gliederschmerzen, hohem Fieber und trockenem Husten einher.“ Bei Kindern können auch plötzliche Übelkeit, Hautausschlag und Durchfall auf eine Grippe hinweisen. Der Nachweis der echten Grippe erfolgt mit einem Nasen/Rachenabstrich und eine frühzeitig verabreichte Therapie kann den Krankheitsverlauf oft lindern.
Folgeinfektionen der „echten“ Grippe
Leider treten bei den Influenza-Viren immer wieder besonders gefährliche Virenstämme zu Tage, die auch einen ansonsten sehr gesunden Menschen schwer treffen können. Gerade für ältere Menschen, Kinder oder chronisch kranke Personen kann diese Infektion unter Umständen lebensbedrohlich werden. „Das Immunsystem ist mit der Bekämpfung der Viren
ausgelastet“, betont Ebner und fügt hinzu, „deshalb sind es vor allem diese Personengruppen, die Gefahr laufen, zusätzlich noch an Folgeinfektionen zu erkranken.“ Dazu zählen dann bakterielle Atemwegsinfekte, wie beispielsweise eine Lungenentzündung, oder Entzündungen des Herzmuskels.
Die jährliche Grippe-Schutzimpfung minimiert vor allem bei Personen mit schwachem Immunsystem das Risiko, an einer Influenza und deren Folgeinfektionen zu erkranken. Gegen die häufigeren, aber ungefährlicheren grippalen Infekte hilft diese Impfung aufgrund der unterschiedlichen Viren allerdings leider nur bedingt.
Beide Erkrankungen werden durch eine sogenannte Tröpfcheninfektion übertragen. Dabei versteht man aber nicht nur die Übertragung durch Niesen, Sprechen oder Husten, sondern vor allem auch über Kontakt mit Gegenständen, die berührt werden. Am „gefährlichsten“ ist sicherlich das Händeschütteln! Deshalb ist es sinnvoll, gerade in Grippe- und Erkältungszeiten verstärkt auf die Hände-Hygiene (Händewaschen, -desinfektion) zu achten.
Unterschiede zwischen Influenza und der Erkältung auf einen Blick:
Symptome:
Bei Influenza:
* schlagartiger und heftiger Beginn
* hohes Fieber (über 39 Grad) mit Schüttelfrost
* starker, meist sehr trockener Husten
* in den meisten Fällen Kopfschmerzen
* häufig und zum Teil sehr starke Gelenks- und Gliederschmerzen
* starke Müdigkeit und Abgeschlagenheit über einige Tage lang.
Bei einer Erkältung:
* langsamer Beginn
* selten Fieber mit Schüttelfrost
* leichter Husten, Schleimbildung ist möglich
* weniger oft Kopfschmerzen
* selten Gelenks- und Gliederschmerzen und
* schwache Müdigkeit, die nicht viele Tage lang andauert.
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