Aktuelle Situation
Unternehmer aus Aigen-Schlägl äußert sich in offenem Brief

Das Corona-Virus beschäftigt Bevölkerung und Politik sehr. | Foto: Foto: panthermedia/manae
  • Das Corona-Virus beschäftigt Bevölkerung und Politik sehr.
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Christoph Kölbl, Geschäftsführer des Sägewerks Kölbl European Toonewood, aus Aigen-Schlägl hat einen offenen Brief an die Nationalräte und die Mitglieder des ÖVP Parlamentsklubs zur aktuellen Coronasituation verfasst. Dieses Schreiben wurde gekürzt.

Nach 30 Jahren in der ÖVP als Gemeinderat, die meisten Jahre davon als Gemeindevorstand, habe ich im Oktober 2021 beschlossen, diese Partei zu verlassen. Das wird zwar nicht großartig auffallen und allen egal sein, wenn ein kleiner lokaler Parteifunktionär „verschwindet“, aber darum geht es mir nicht. Mir geht es um die Menschen in diesem Land und um ein gutes Miteinander. Darum sollte es auch bei jedem von euch staatstragenden Politikern gehen. Tut es aber nicht mehr, wie man an dem Verhalten sieht, so sehr ich das auch bedauere.

"Provozieren Spaltung der Gesellschaft"

Ich kann das einfach nicht mehr mitansehen, wie von oberster Stelle, beginnend beim Bundeskanzler über viele Minister und viele sogenannte Experten eine Ausgrenzung sowie Diskriminierung der Ungeimpften vorangetrieben und so eine Spaltung der Gesellschaft provoziert wird. Wenn das eine Volkspartei sein soll, wo man Menschen so behandelt und ausgrenzt, an den Rand der Gesellschaft stellt, quasi als Freiwild, Aluhutträger, Verschwörer, Unsolidarische und sonst noch was deklariert, dann weiß ich auch nicht mehr. Wisst ihr überhaupt wirklich, was an der Basis hier, beim „kleinen“ Bürger vorgeht? Ich denke nicht!

Außerdem möchte ich anmerken, dass es nicht nur mehr die Ungeimpften sind, die das so sehen. Es sind auch viele Geimpfte sowie Mitglieder der ÖVP darunter, die meine Meinung teilen und in keinster Weise diese Regierungslinie mittragen, geschweige denn verstehen.

"Druck erzeugt immer Gegendruck"

Wenn ihr glaubt, ihr habt die Mehrheit der Bevölkerung hinter euch „um das Gesundheitssystem und die Menschheit zu retten“, dann irrt ihr euch. Es ist ein Naturgesetz, dass Druck immer Gegendruck erzeugt. Wenn man so einen „Eingriff“ wie eine Impfpflicht in die intimste Privatsphäre eines jeden Bürgers plant, in so einem eminent sensiblen und höchst persönlichen und individuellen Bereich, dann wird das auf allen Ebenen scheitern.

Fangen wir in unserem Land dann auch an über die unsolidarischen, rücksichtslosen Bluthochdruckpatienten, Übergewichtigen/Fettleibigen, sich ungesund Ernährenden, keinen Sport betreibenden, Kettenrauchenden, Extremsportelnden zu urteilen, sie auszugrenzen, an den Rand der Gesellschaft zu stellen und mit den Finger auf sie zu zeigen? Wie solidarisch und rücksichtsvoll sind diejenigen für unser Gesundheitssystem und unsere Gesellschaft?
Nehmen diese Leute, wenn sie mit Herzinfarkten, Schlaganfällen, Gefäßverschlüssen, Lungenkrankheiten, offenen Füßen und so weiter nicht auch und in viel höherem Ausmaß den Coronapatienten das Krankenbett auf der Intensivstation weg?

Bedenken mit Verständnis begegnen

Ich würde mir wünschen, dass auch ihr wieder anfangt, den Mensch dieses so schönen Landes zu sehen und seinen Zukunftsängsten und gesundheitlichen Bedenken mit Verständnis zu begegnen, nicht mit Zwang. Die jetzt in so großem Ausmaß begonnenen Demonstrationen in unserem Land müssen doch auch einer Regierung und euch, speziell einer Volkspartei, zu denken geben.

Es gibt genug Fakten, warum sich jemand gegen eine Impfung stellt. Jeder, ob er es zugibt oder nicht, sieht ja selber schon anhand vieler Beispiele, dass die Impfung nicht das Allheilmittel ist, um dieses Problem zu lösen. 

Christoph Kölbl, Aigen-Schlägl

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