Junge Gemeinde Bezirk Rohrbach
Vom Leitbild bis zum Hexenhäusl: Was die "Jungen Gemeinden" für JungbürgerInnen tun

Das Stöckl in Rohrbach ist ein beliebter Jugendtreffpunkt | Foto: Stadtgemeinde Rohrbach-Berg
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  • Das Stöckl in Rohrbach ist ein beliebter Jugendtreffpunkt
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Sechs Rohrbacher Gemeinden, Kleinzell, Neustift, Putzleinsdorf, Rohrbach-Berg, St. Martin und St. Peter, wurden 2023 vom Land Oberösterreich als Junge Gemeinde ausgezeichnet. Wir haben nachgefragt, was diese Orte speziell für Jugendliche bieten. 

BEZIRK. "Das Ziel der Auszeichnung ist es, interessante Angebote für Jugendliche in den Gemeinden zu setzen. Das passiert durch gezielte Maßnahmen in der Gemeinde und durch die ständige Weiterentwicklung einer nachhaltigen Jugendarbeit", hieß es damals im Zuge der Auszeichnung. 

Rohrbach-Berg erstellte Jugendleitbild

Vom Ausschuss Familie, Jugend, Sport und Bildung in Rohrbach-Berg wurde ein Jugendleitbild für die Stadtgemeinde erstellt und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt. "Die Stadtgemeinde Rohrbach-Berg bekennt sich dazu, die Stimmen der Jugendlichen ernst zu nehmen und für Strukturen zu sorgen, die eine langfristige und zeitgemäße Jugendarbeit ermöglichen", erklärt Vizebürgermeisterin Bettina Stallinger. Sie ist auch Obfrau des Ausschusses für Familie, Jugend, Sport & Bildung. 

Ausschuss für Familie, Jugend, Sport und Bildung 
Bild v. li.: GR Dominik Pisslinger, LAbg. StR Ulrike Schwarz, StR Roland Straußberger, GR Magdalena Grims, Obfrau des Ausschusses Vizebürgermeisterin Bettina Stallinger, Schriftführerin Gemeindebedienstete Heidelinde Wögerbauer, GREM Julia Hofmann, LAbg. Gertraud Scheiblberger, (nicht auf dem Bild StR. Daniela Haudum). | Foto: Stadtgemeinde Rohrbach
  • Ausschuss für Familie, Jugend, Sport und Bildung
    Bild v. li.: GR Dominik Pisslinger, LAbg. StR Ulrike Schwarz, StR Roland Straußberger, GR Magdalena Grims, Obfrau des Ausschusses Vizebürgermeisterin Bettina Stallinger, Schriftführerin Gemeindebedienstete Heidelinde Wögerbauer, GREM Julia Hofmann, LAbg. Gertraud Scheiblberger, (nicht auf dem Bild StR. Daniela Haudum).
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Jugendleitbild erarbeitet

Pro Legislatur werden konkrete Maßnahmen definiert, welche der Umsetzung der Leitsätze dienen. Diese übergeordneten Maßnahmen werden vom Ausschuss für Familie, Jugend, Sport und Bildung für einen Zeitraum von jeweils sechs Jahren definiert. "Die Jugendpolitik der Stadtgemeinde Rohrbach-Berg konzentriert sich auf die Altersgruppe von 12 bis ca. 21 Jahre. Sie richtet sich an alle Jugendlichen, unabhängig von Beeinträchtigung, Geschlecht, Hautfarbe, ethnischer Zugehörigkeit, physischer Fähigkeiten, sozialer Herkunft, Religionszugehörigkeit und Weltanschauung", betont Stallinger.

Das Jugendleitbild soll Jugendliche, Erwachsene und Gemeindemandatare verbinden und den Jugendlichen Möglichkeiten der Beteiligung und Mitgestaltung eröffnen. Zu finden ist das Jugendleitbild auf der Homepage der Stadtgemeinde. 

Ich wünsche uns allen, dass wir unser Jugendleitbild gut verinnerlichen und mit Leben füllen können."

"Ich wünsche uns allen, dass wir unser Jugendleitbild gut verinnerlichen und mit Leben füllen können", sagt Stallinger. Silke Hager, die Leiterin des Jugendzentrums und Bettina Stallinger, stecken bereits in den Vorbereitungen für den ersten Jugendtag in Rohrbach-Berg. Dieser findet am Samstag, 8. Juni 2024 im Jugendzentrum & Poeschlpark statt. 

20 Jahre Jugendtreff St. Peter

Das 20. Jubiläum feiert der ehrenamtlich geführte Jugendtreff "Hexenhäusl" in St. Peter heuer und ist laut Bürgermeister Engelbert Pichler der älteste im Bezirk. "Das Hexenhäusl bietet den Schüler:innen der 7. und 8. Schulstufe eine Möglichkeit sich außerhalb der Schule und des Elternhauses zu treffen. Es werden auch zahlreiche Veranstaltungen, wie Kinoabende, gemeinsames Stockschießen und Grillabende veranstaltet", erklärt der Bürgermeister.

Hexenhäusl – so heißt der Jugendtreff in St. Peter. Es gibt ihn seit 20 Jahren.  | Foto: Gemeinde St. Peter
  • Hexenhäusl – so heißt der Jugendtreff in St. Peter. Es gibt ihn seit 20 Jahren.
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Kultur und Politik

"Unsere Gemeinde setzt durch zahlreiche Aktionen die jüngere Gemeindebevölkerung in den Fokus." Politisch wollen wir unserer jungen Gemeindebürger früh in die Gestaltung unserer Gemeindepolitik miteinbinden. So wurde schon mehrmals ein Jugendgemeinderat abgehalten, bei dem die Schüler der 4. Klasse Mittelschule ihre Ideen, Wünsche und Anregung zur Verbesserung des Lebens in St. Peter einbringen konnten. Auch für heuer steht der Jugendgemeinderat wieder auf dem Programm.

Ausgewogenes Miteinander

Im kulturellen Bereich wird die Jugend bei der Kindervolkstanzgruppe und den jungen Schuhplattlern, die bei zahlreichen Veranstaltungen in St. Peter und auch darüber hinaus auftreten, angesprochen. "Unterstützt werden unsere Vereine dabei von uns als Gemeinde, sei es mit der Zurverfügungstellung von Vereinsräumlichkeiten oder durch den direkten Betrieb, oder durch finanzielle Hilfen", sagt Pichler und ergänzt: „Mir als Bürgermeister ist es wichtig, dass wir eine gute Gemeinschaft und ein ausgewogenes Miteinander haben. Das aktive Vereinsleben leistet dafür die Grundlage. Das frühe Einbinden unserer Jüngsten im gesellschaftlichen Leben trägt auch dazu bei, dass man früh den Lebensmittelpunkt bei uns in St. Peter findet und beibehält. Zudem sichert es auch die Zukunft unserer Vereine und damit das Rückgrat unserer lebendigen Gemeinde.“

Durch Vereine gut eingebunden

Das sieht auch Kleinzells Bürgermeister Klaus Falkinger so: Der Sportverein und unsere Feuerwehren machen gute Jugendarbeit. Die zahlreichen Jugendmannschaften und -gruppen, binden unseren Jüngsten bereits im Volksschulalter in unsere Vereinskultur mit ein", sagt Bürgermeister Klaus Falkinger über die Jugendarbeit in Kleinzell.  Bei Großveranstaltungen wie dem Granitmarathon müssen alle zusammenhelfen. "Das bindet auch die Jugend gut mit ein." Falkinger findet aber auch, dass das Gasthaus und der Nahversorger im Ort der perfekte Schnittpunkt zwischen Jung und Alt und darum sehr wichtig sind. Als Wohngemeinde ist für ihn auch entscheidend, genug Bauland anbieten zu können. Er vergisst aber auch jene KleinzellerInnen nicht, die zum Studieren kurzfristig weggegangen sind: "Wir unterstützen sie mit einer Beihilfe zum Klimaticket", erklärt Falkinger. "Vielleicht kommt ja die Eine oder der Andere wieder einmal nach Hause zurück." 

Perspektive in der Heimatgemeinde

"Gerade jungen Menschen muss man in der Heimatgemeinde eine Perspektive geben. Dazu zählt unter anderem auch eine attraktive Freizeitgestaltung und auf längere Zeit gesehen auch die die notwenige Infrastruktur für das alltägliche Leben", sagt Neustifts Bürgermeister Christoph Bauer. "Die jungen Menschen sollen sich in ihrer Heimatgemeinde wohlfühlen und auch ihre Zukunft hier verbringen." 

Viele Freizeitmöglichkeiten in Neustift

"Unsere Freizeitanlage mit großem Spielplatz, Fußballplatz, Tennisplatz, Beachvolleyballplatz mit unserem neuen Pump-Track ist dafür natürlich der perfekte Ort. Hier können sich die Jugendlichen treffen und ihre Freizeit verbringen", sagt Bauer. Die Jugend will aber auch gehört und verstanden werden. Dazu wurde 2022 mit der SPES Zukunftsakademie eine Jugendwerkstatt mit etwa 20 Teilnehmern veranstaltet. Es gab im Vorhinein eine Online-Jugendbefragung und kurz darauf einen Workshop, wo die Jugendlichen fünf Projekte für die Gemeinde ausgearbeitet haben. Eins davon, der Jugendtreff, steht mittlerweile kurz vor der Umsetzung. Hier sollen die Jugendlichen auch bei der Errichtung dieser Räumlichkeiten aktiv eingebunden werden", erklärt Bauer. 

Die Pump-Track-Strecke in Neustift ist bei der Jugend sehr beliebt.  | Foto: Gemeinde Neustift
  • Die Pump-Track-Strecke in Neustift ist bei der Jugend sehr beliebt.
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Sport für die Jugend in St. Martin

Sport ist eines der wichtigsten Angebote für junge Menschen in St. Martin. Bürgermeister Manfred Lanzersdorfer sagt dazu: An fast jedem Tag ist unser Sportplatz mit Kindern voll. Da wird schon bei den Kleinsten mit Spaß an der Bewegung begonnen." Auch bei den Feuerwehren sei der Zulauf von Kindern und Jugendlichen enorm. "Die beiden Feuerwehren St. Martin und Plöcking betreuen etwa 100 Kinder und bereiten sie bestens auf das Leben vor", sagt Lanzersdorfer. 

Wünsche mitgeteilt und umgesetzt

Er freut sich, dass bei der Online-Jugenbefragung viele Teilnehmer aktiv ihre Wünsche geäußert haben. "Mehrere Maßnahmen werden wir daraus in dieser Gemeinderatsperiode umsetzen", erklärt er und nennt als bestes Beispiel dafür den Eislaufplatz in der Stockschützenhalle, den es heuer gab. Von 1. Dezember bis 25. Februar konnten dort fast täglich die Kinder am Nachmittag Eislaufen. Vormittags war der Eislaufplatz gratis für die Schulen benützbar. "25 Ehrenamtliche haben mitgeholfen, die Idee umzusetzen. Die Freude über die neue Sport-Möglichkeit war groß", resümiert der Bürgermeister. Federführend war St. Martin bezirksweit auch in der Umsetzung der Jugendtaxi-App und dem Ausbau des Förderangebotes im Bezirk Rohrbach. 

In Putzleinsdorf hofft Bürgermeister Bernhard Fenk, dass mit Alexandra Wöß als neue Leiterin der "Jungen Gemeinde" ab sofort frischer Schwung in die Jugendarbeit kommt. 

Zur Sache:
In Rohrbach-Berg finden am Samstag, 8. Juni 2024 im Jugendzentrum & Poeschlpark der erste Jugendtag in Rohrbach-Berg statt. Der Jugendtag wird vom Jugendzentrum (Jugendzentrumsleiterin Silke Hager) und dem Ausschuss für Familie, Jugend, Sport & Bildung der Stadtgemeinde Rohrbach-Berg (Obfrau Bettina Stallinger) geplant und durchgeführt.

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