"Vorsätze liegen in der Natur des Menschen"
Psychologin Maria Leibetseder erkärt, wie man Vorsätze einhält und "Bezirkspromis" verraten ihre Pläne für 2018.
BEZIRK (bayr). Zum Jahreswechsel nehmen sich viele Menschen gute Vorsätze. Sehr häufig lauten diese: weniger Stress, nicht mehr rauchen, abnehmen, mehr Sport oder mehr Zeit für die Familie. Aber ist es sinnvoll, sich Neujahrsvorsätze zu überlegen? "Ja, es liegt in der Natur des Menschen", sagt Maria Leibetseder, Psychologin am Landes-Krankenhaus Rohrbach.
Leben kontrollieren können
Sie nennt ein Beispiel: Nimmt man sich vor, im neuen Jahr mit dem Rauchen aufzuhören, gibt einem das auf jeden Fall das Gefühl, dass man aufhören könnte. Man müsste es nur wollen. "Man fühlt, das eigene Leben kontrollieren zu können", sagt sie. Den Jahreswechsel hält sie für einen guten Zeitpunkt, Altes loszulassen und Neues zu beginnen. "Aber hohe Motivation und gute Strategie gehören unbedingt dazu", sagt sie.
Ziele nicht zu hoch stecken
Viele Menschen scheitern aber auch an ihren Neujahrsvorsätzen und dann sind diese schnell wieder vergessen: "Wenn man daran scheitert, dann liegt es entweder an zu geringer Motivation, an Inkonsequenz, an mangelndem Willen oder die Ziele sind einfach zu hoch gesteckt", reflektiert die klinische Psychologin. Gerade bei Süchten sei der Einfluss des Gehirns zu berücksichtigen. "Es ist manchmal wahnsinnig schwer, trotz starken Willens durchzuhalten", sagt sie. Aber auch wenn man scheitert, kann man etwas lernen: "Wichtig ist, dass man sich nicht allzu sehr kränkt, wenn es nicht gelingt." Einen Versuch war es wert.
"Vielleicht kann das Scheitern eine Chance sein, sich verstärkt mit sich selbst auseinander zu setzen, sich Gedanken zu machen über seine Ziele, Erwartungen und Bereitschaft für Veränderung", rät Leibetseder. Sie ist davon überzeugt, dass zu Vorsätzen auch ein fertiger Plan B gehört. "Das heißt beim Vorsatz, täglich zu laufen: Schönwetterläufer müssen sich schon vorher Gedanken machen, was sie bei Regen tun." Freunde können unterstützend, aber auch erschwerend agieren. "Wenn sie das gleiche Ziel verfolgen, einen ähnlichen Vorsatz haben, kann es für beide motivierend sein", sagt Leibetseder. Was mache ich jedoch, wenn mein Freund mir nach dem dritten Bier eine Zigarette anbietet, obwohl ich mir das Rauchen gerade abgewöhnen möchte? "Man muss sich ein persönliches Drehbuch entwickeln für die Überwindung jeder denkbaren Barriere", rät die Psychologin.
Vorsätze im Bezirk
Wirtschaftskammer-Obmann Herbert Mairhofer hat sich für 2018 vorgenommen, eine Lehrlingsakademie für den Bezirk zu installieren. Privat wünscht er sich Gesundheit und, dass er sich mehr Zeit für das Golfspielen nehmen kann. Stadt-Bürgermeister Andreas Lindorfer will darauf achten, dass in Rohrbach-Berg weiter das Gemeinsame vor dem Trennenden steht. "Ich will Rohrbach-Berg als Zentralort stärken und im Bezirk darauf achten, dass wir alle an einem Strang und in die gleiche Richtung ziehen", sagt er. Privat will er sich mehr Zeit für sich und die Familie nehmen und "bewusst auf (elektronische) Auszeiten achten", nennt er seine Vorsätze. In der Musikszene nehmen sich die Aushängeschilder des Bezirks, die Poxrucker Sisters, eine halbjährige Auszeit.
Pause bei den Poxrucker Sisters
In der künstler Szene nehmen sich die Aushängeschilder des Bezirks, die Poxrucker Sisters eine halbjährige Auszeit. Sie wünschen sich nach der stressigen und erfolgreichen Zeit eine Pause. "Nächstes Jahr steht schon das fünfjährige Jubiläum an", sagt Stefanie Poxrucker. Da tut mal ein bisschen Pause auch gut, für neue Inspirationen und zum Erholen. Was die Drei in diesem halben Jahr genau machen, lesen Sie hier.
Zur Sache:
• Sich realistische Ziele setzen – nicht zu viel vornehmen, damit die guten Vorsätze nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt sind.
• Auch ein Belohnungssystem für die einzelnen Zwischenerfolge sollte eingeführt werden – das erhöht die Motivation!
• Die Motivation stärken: Wofür lohnt es sich, zum Beispiel weniger zu rauchen?
• Es ist wichtig, sich gut zu organisieren und an die eigenen Fähigkeiten zu glauben. Eine genaue Planung des Vorgehens ist zentral. Es ist hilfreich zu überlegen, was mache ich, wenn der Gusto auf eine Zigarette stark wird? Wie lenke ich mich ab? Was tue ich stattdessen? – Man braucht einen Plan B.
• Tagebuch führen: einzelne Schritte festhalten und schauen, was umgesetzt wurde.
• Die Unterstützung durch andere ist bei der Umsetzung meist hilfreich. Vielleicht ist es sogar möglich, sich gemeinsame Ziele zu setzen mit der Familie oder mit einer Freundin. Denn gemeinsam geht's immer leichter.
• Bei Misserfolgen oder Rückschritten: Nicht gleich aufgeben!
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