Blutspende-Marathon 2024
Was im Krankenhaus Rohrbach mit den Blutprodukten geschieht
Wir haben im Klinikum Rohrbach nachgefragt, wie der Umgang mit den Blutkonserven abläuft.
BEZIRK. Blut kann derzeit noch nicht künstlich hergestellt werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen ihr Blut spenden. Eine solche Blutspende ist 42 Tage haltbar. Im Jahr 2023 wurden im Klinikum Rohrbach 879 Blutprodukte: 858 Blutkonserven und 21 Trombozytenkonzentrate verwendet. Im Blutdepot vor Ort werden für jede Blutgruppe bis zu 20 Konserven gelagert. "Die Blutzentrale Linz ist für die ausreichende Bevorratung verantwortlich. Bei akutem Bedarf an größeren Blutmengen wird umgehend die Blutzentrale informiert und innerhalb von 45 bis 60 Minuten können per Sondertransport zusätzliche Blutkonserven angeliefert werden", erklärt Rosa Tenschert, Leitende Biomedizinische Analytikerin im Klinikum Rohrbach.
Blut ist kühl gelagert
"Der Transport erfolgt in Kühlboxen mit Temperaturaufzeichnung durch einen Fahrer des Roten Kreuzes. Da Blutprodukte strengen Kontrollen unterliegen, muss die Kühlkette von der Spende bis zur Transfusion lückenlos nachvollziehbar sein", erklärt Tenschert. In seltenen Fällen erfolgt der Transport auch mit Blaulicht. "Das Klinikum darf sich darauf verlassen, bei Bedarf schnell und zuverlässig mit den benötigten Blutprodukten versorgt zu werden."Kreuzprobe vorm Verwenden
Was passiert mit dem Blut, bevor es verabreicht wird? "Die Konserven werden gekühlt gelagert. In Notfällen wird auf Blut der Universalspendergruppe 0 negativ zurückgegriffen, weil dies die einzige Blutgruppe ist, die für jeden Patienten kompatibel ist. Selbst hier erfolgen die notwendigen Tests, um die Sicherheit und Verträglichkeit zu gewährleisten. Die Ergebnisse werden sofort an den behandelnden Arzt weitergegeben werden", erklärt sie den Ablauf. "In unserem hauseigenen Labor wird vor jeder Bluttransfusion durch biomedizinische Analytiker eine ,Kreuzprobe' durchgeführt. Die Untersuchung wird in-vitro (im Glas) gemacht. Dabei wird das Blutserum des Empfängers mit den roten Blutkörperchen des Spenders gemischt (gekreuzt). Kommt es zu einer Reaktion (Verklumpung), so ist das Spenderblut nicht für den Empfänger geeignet. Die entsprechende Blutkonserve ist somit für diesen Patienten „unverträglich“ und wird weiter im Depot gelagert. Im akuten Notfall, wenn keine Zeit für die vor einer Transfusion erforderlichen Analysen bleibt, greift man auf Universalspenderblut der Blutgruppe 0 negativ zurück. Das Gesetz erlaubt in diesem Fall, die Kreuzprobe nachträglich durchzuführen.
Blutversorgung gesichert
Kam es schon mal zu Engpässen bei den Blutkonserven? Wenn ja, was passiert dann? Helfen andere Kliniken aus? Wir können uns darauf verlassen, dass auch bei Engpässen unsere PatientInnen mit Blutprodukten ausreichend versorgt werden können.
Kommt es vor, dass Blutkonserven weggeworfen werden müssen – aus welchen Gründen auch immer? "Durch eine äußerst gewissenhafte Depotverwaltung seitens der biomedizinischen Analytikerinnen im Labor kann die Verwurfsrate sehr gering gehalten werden. In Ausnahmefällen jedoch, wenn zum Beispiel die Haltbarkeit eines Blutproduktes überschritten ist, lässt sich ein Verwurf nicht vermeiden", sagt Tenschert.
Mehr zum Blutspende-Marathon der BezirksRundSchau lesen Sie hier.
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