Wenn der Schädel brummt: Migräne ist Frauenleiden
BEZIRK. Migräne zählt neben dem Spannungskopfschmerz zu den häufigsten Kopfschmerzformen. Frauen sind dreimal so häufig betroffen wie Männer. Das Erkrankungsalter liegt in der Regel zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr. "Definiert ist die Migräne als ein Kopfschmerz, der meist einseitig auftritt, von pochend- pulsierendem Charakter ist und eine mittlere bis starke Intensität aufweist", erklärt Gerald Huber, Konsilliarfacharzt am LKH Rohrbach. "Der Schmerz verstärkt sich bei körperlicher Aktivität, sodass die Betroffenen ein ausgeprägtes Rückzugsbedürfnis haben." Oft treten Stunden bis ein bis zwei Tage vor den Kopfschmerzen Ankündigungssymptome auf. Dazu zählen Heißhunger, Stimmungsänderungen, Hypo/Hyperaktivität, Schwierigkeiten bei konzentrierten Arbeiten. "Die Dauer der Attacken liegt zwischen vier und 72 Stunden. Typischer Beginn der Anfälle ist in den frühen Morgenstunden, etwa ein Viertel aller Patienten wacht mit dem Vollbild der Attacke auf. Kürzere Attacken finden sich bei Kindern, längere bei der menstruellen Migräne", erklärt Huber. Die Attacken werden oft von Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit begleitet. "Die Therapie der Migräne besteht darin, daß sich der Patient, wenn möglich, Ruhe gönnen sollte. Die meisten Patienten ziehen sich zurück, suchen die Erholung im Schlaf." Leichte bis mittelschwere Attacken sprechen gut auf herkömmliche Schmerzmittel wie Aspirin, Novalgin, Voltaren, Diclofenac, an. Bei gleichzeitiger Übelkeit sollte Paspertin eingenommen werden.
"Mittelschwere bis schwere Attacken werden mit speziellen Migränemitteln, sogenannten Triptanen behandelt. Darunter fallen Zomig, Relpax, Eumitan. Dafür liegen auch andere Formen der Zufuhr vor, falls eine ausgeprägte Übelkeit eine Tabletteneinnahme nicht möglich macht, kann z.B. ein Nasenspray verwendet werden", sagt Huber.
"Sollten sehr häufige und quälende Attacken vorliegen, dann muss man sich die Einleitung einer Prophylaxe überlegen, um sowohl die Zahl der Kopfschmerztage im Monat zu senken, als auch die Intensität", rät der Neurologe.
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