Winterdienst
Wie sich Gemeinden auf den Winter vorbereiten
BEZIRK. Die kalte Jahreshälfte ist nicht nur durch dunklere Tage geprägt, sondern häufig auch von Schnee, Regen und Nebel gekennzeichnet. In den 31 OÖ. Straßenmeistereien sind die Vorbereitungen für die Wintersaison getroffen. Ausgestattet mit moderner Technik, stehen rund 550 Winterdienstmitarbeiter bereit, um auch bei schlechter Witterung die Verkehrssicherheit auf den Landesstraßen aufrechtzuerhalten. Das Auftausalz zur Bekämpfung von winterlicher Straßenglätte wurde bereits eingelagert. In 107 Salzsilos und fünf Lagerhallen und einer externen Salzhalle im Ennshafen befinden sich rund 32.000 Tonnen Streusalz. „Der Winter war bisher nur in höheren Lagen spürbar. In den kommenden Wochen und Monaten ist aber auch in geringeren Höhenlagen wieder mit winterlichen Fahrverhältnissen zu rechnen", sagt Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner.
Anrufe und Beschwerden
"Die größte Schwierigkeit ist, so viel wie nötig und so wenig wie möglich zu streuen. Es gibt oft Anrufe und Beschwerden, dass zu viel gestreut wird. Der nächste beschwert sich, weil zu wenig gestreut sei", so Stefan Lanzerstorfer, Verwaltungsleiter der Straßenmeisterei Lembach. Vor dem Eisregen oder Schneefall ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für die vorbeugende Streuung zu finden, damit bei Einsetzen der Niederschläge genug Auftaumittel auf der Straße liegt. Die Straßenmeisterei ist laut Lanzerstorfer bemüht, den Winterdienst so zu erledigen, dass möglichst keine glatten Fahrbahnen entstehen. Bei extremen Witterungsverhältnissen könne dies jedoch nicht ausgeschlossen werden. "Daher appellieren wir an die Autofahrer, sich den Witterungs- und Fahrbahnverhältnissen anzupassen. Bitte beachten Sie: Im Winter heißt es Tempo reduzieren!" Bereits im Sommer wurden an den Salzsilos Wartungsarbeiten durchgeführt. Anschließend befüllte man die Silos wieder. Ende Oktober begannen die Winterdienstarbeiter mit dem Setzen der Schneestangen.
Salz oder Splitt streuen?
"Salz, welches als Feuchtsalz gestreut wird, ist auf jeden Fall sinnvoller als Splitt. Feucht soll es deshalb sein, damit es besser auf der Straße haftet. Außerdem reagiert es schneller", erklärt Lanzerstorfer. Trockenes Salz würde vom Straßenverkehr verweht werden und am Bankett liegen bleiben. Splitt wird auf Landesstraßen im Gebiet der Straßenmeisterei Lembach nicht gestreut. Im Gegensatz zum Salz überdauert Splitt den Winter bis zum Frühling. Die enormen Mengen an ausgebrachtem Schotter bringen Kehrmaschinen an ihre Leistungs- und Verschleißgrenzen.
Prognose für den Winter
Der Oktober 2019 sei in Oberösterreich – wie viele Monate in diesem Jahr – zu warm gewesen. Im Schnitt um 1,5 bis 2 Grad Celsius zu mild. Die Langzeit-Prognosen, die von den großen Rechenzentren (Deutscher Wetterdienst, Europäisches Zentrum für Mittelfristprognosen und Amerikanischer Wetterdienst) gemacht wurden, lauten nun: Der Winter 2019/20 fällt im Schnitt um zirka 1 bis 1,5 Grad zu warm aus. Aus der Sicht der Experten von Blue Sky Wetteranalysen aus Attnang-Puchheim gibt es für diese Prognose folgende Argumente: "Begründet, unter anderem mit der Klimaerwärmung, sind die letzten 13 Winter allesamt zu mild ausgefallen. Der letzte Winter war auf den Bergen sehr schneereich, in tiefen Lagen aber nicht, hier liegt der letzte schneereiche Winter schon sieben Jahre zurück", berichtet Geschäftsführer Wolfgang Traunmüller. Seriöse und verlässliche Wetterprognosen seien laut dem Geschäftsführer höchstens für einen Zeitraum von zehn bis 14 Tagen möglich.
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