Zeuge des Konzils fordert Rückbesinnung auf Konzilsanliegen
SCHLÄGL (alho). Einen Tag vor dem 50. Jahrestag der Eröffnung des II. Vatikanischen Konzils hielt Weihbischof Helmut Krätzl in der gefüllten Stiftskirche einen Vortrag über den frischen Wind, den dieses Konzil in die Kirche brachte. Laut Krätzl, ein Zeuge und Anwalt des Konzils, ist überzeugt, ist das Potential dieses Konzils noch nicht ausgeschöpft und seine Früchte noch nicht alle geerntet. Weihbischof Krätzl betonte, dass es von wesentlicher Bedeutung war, bald nach Beginn des Konzils gegen die konservative römische Kurie von vielen Bischöfen und Ratgebern einen Umschwung im Kirchenbild herbeizuführen. Eine besondere Wertschätzung gilt allen Gläubigen als Volk Gottes. Krätzl bedauerte, dass Jahre nach dem Konzil zugunsten eines römischen Zentralismus wieder einiges zurückgenommen wurde. Weihbischof Helmut Krätzl wünscht sich zusammenfasssend für die Zukunft der Kirche ein neu aufzugreifendes Lesen der Konzilstexte, eine von Rom her erinnerte Eigenverantwortung der Bischöfe für ihre Diözesen und eine von dort her eingemahnte Mitverantwortung für die Weltkirche. Die Erneuerung der Liturgie in ihrer Tiefe müsse als Verinnerlichung weitergeführt und der Sprache der heutigen Menschen angepasst werden. Dabei solle nicht alles zentral von Rom her geregelt sein müssen. Als Jünger Christi sind wir nach dem Konzilsdokument „Gaudium et spes“ verpflichtet, allen Menschen Freude und Hoffnung zu bringen und ihre Trauer und Angst zu teilen.
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