„Anschi“ haut sie alle in die Matte

- Erfolge: Vize Staatsmeisterin U23 in Hard 2014, 3.Platz Landesmeisterschaften U23,Vizelandesmeisterin in der allgem. Klasse 2015
- hochgeladen von Werner Gattermayer
Andrea Dall ist Staatsmeisterin (U 21)
ST. PETER (gawe) – „Das war einer der schönsten Ippons des Tages“ kommentiert Trainer Ernst Hofer den Sieg von Andrea Dall bei der Staatsmeisterschaft. Dabei kämpfte sie nicht unbedingt gegen ihre Lieblingsgegnerin um den Sieg: Zwei Monate vorher hatte sie gegen Katharina Tanzer von Samurai Wien zweimal hintereinander verloren. Mit dem Vorsatz: „das passiert mir kein zweites Mal“ warf sie die 21jährige schließlich in die Matte: Erstes Traumziel erreicht – Staatsmeistertitel in der Klasse U21. („Der schönste Kampf meines Lebens“).
Karrierestart mit neun Jahren
Von Pepi Reiter animiert begann sie in der dritten Klasse Volksschule mit dem Judotraining. Erster Erfolg: Sieg beim Gelbgurtturnier 2005 (Klasse bis 26 kg). Mit dem Alter stieg auch die Gewichtsklasse. Gab es 2007 (-33 Kilo) einen Vizelandesmeistertitel, reichte es 2009 (-44 kg) schließlich zum Platz ganz oben am Stockerl. Nach drei Jahren Trainings- und Kampfpause reifte – von Kolleginnen überredet - schließlich der Entschluss: „Das Training geht mir ab. Ich muss wieder etwas tun.“ Inzwischen in der Klasse bis 48 kg angekommen heißt es vor dem Turnier: Du musst von 50 kg auf das Kampfgewicht kommen. Hasenfutter ist angesagt: „Viel Gemüse, wenig Kohlenhydrate, wenig trinken“ schildert die 19jährige ihren Weg zum Idealgewicht. Reicht das nicht, „dann ziehe ich mich besonders warm an, laufe, und schwitze bis zum geht nicht mehr“. Gegen die Nervosität vor dem Kampf hilft ihr Rezept: „Ich klopfe meinen ganzen Körper von den Wangen bis zum Knie mit den Händen ab“. Dann geht’s los: „Ich greife schnell an; versuche, die Gegnerin aus dem Gleichgewicht zu bringen.“
Gerührt, nicht geschüttelt
Dass sie dann ihren Spezialwurf „seio nage“ (Schulterwurf) anwenden will, wissen ihre Gegnerinnen allerdings auch schon. „Ich habe den Ehrgeiz, immer 120 Prozent zu geben. Erfolg kommt nur von Blut, Schweiß und Tränen“ sieht „Anschi“ hartes Trainieren als Weg zum Sieg. Hat im April bei der Staatsmeisterschaft in Krems funktioniert: „Jetzt spielen sie für die „Anschi“ aus St. Peter die Bundeshymne. Das ist g’scheit cool. Endorphine rauschen durch den Körper – eine ganze Woche lang“ erzählt die HLW Schülerin (momentan im „Maturastress“) davon, dass sie nach dem Sieg Gänsehaut am ganzen Körper hatte. Die Tränen in ihren Augen haben die Zuschauer richtig gedeutet: Sie war nur gerührt, sie wurde nicht geschüttelt. Weiterer Höhepunkt: die Begrüßung durch ihre Mutter bei der Heimkehr mit „Hallo Staatsmeisterin“. Fernziel am Horizont: die Qualifikation für die U 21 EM heuer schaffen.
Fotos: gawe
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