Flotter Laufbursche flitzt aufs Stockerl

"Ich bin vor dem Rennen nur mehr bedingt ansprechbar", sagt Leitner.
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Der Sieg im Crosslauf auf der Kurzstrecke und ein Erfolg mit der Mannschaft sind die erfolgreichen Leistungen gleich zum Saisonstart.

SARLEINSBACH (gawe). Fünf Vizelandesmeistertitel und ein Vizestaatsmeister aus dem Jahr 2011 zieren die Visitenkarte von Thomas Leitner. Heuer ist er eine Stufe höher auf das Stockerl gekraxelt. Er hat den „Vize“ gestrichen und die Saison gleich mit zwei Landesmeistertiteln begonnen. „Ein eigener Fanbus aus meinem Heimatort hat mich beim letzten Rennen 2011 begleitet. 50 Personen haben mich beim Silvesterlauf in Peuerbach lautstark angefeuert“, schildert der 26-Jährige, wie er ins neue Jahr gerannt ist.

Leitner als Titelhamsterer
Im internationalen Starterfeld aus zehn Nationen, darunter Weltrekordhalter und Europameister, reichte es beim „Lauf der Asse“ schließlich zu Platz 22: „Die Kenianer begannen das Rennen extrem schnell, so versuchte ich mich im Mittelfeld zu orientieren, was mir bis zur Hälfte des Rennens gut gelang. Doch das Tempo war auch dort sehr hoch und so überholte mich das Mittelfeld. Von da an musste ich alleine laufen, was sehr kräfteraubend war“, schildert er, wie er das Ziel, unter die Top 20 zu kommen, knappt verfehlt hat. Fünf Vizelandesmeistertitel aus 2011 sprechen allerdings auch eine klare Sprache: zehn Kilometer Straße, dreimal 1000-Meter-Staffel mit der SU IGLA Longlife, 3000 Meter in der Halle, 1500 Meter Bahn und 5,8 Kilometer Crosslauf stehen auf den Urkunden. „Du denkst dir vor dem Start: Heute bin ich Favorit. Dann meldet kurz vor dem Start noch ein EM-Teilnehmer nach. Mein Beschluss: Ich muss dranbleiben und ihn zumindest ein bisschen ärgern“, erzählt der Topmann davon, wie er nur knapp an der „Goldenen“ vorbeigeschrammt ist.

So wird man Landesmeister:
Ein voller Erfolg waren die Landesmeisterschaften am Sonntag in Neuhofen an der Krems: „Ich konnte mich von Beginn an, an die Spitze setzen und in der ersten Runde zirka 200 Meter Vorsprung herauslaufen. In der zweiten Runde konnte ich den Vorsprung noch etwas ausbauen. Die letzten beiden Runden musste ich das Rennen nur noch nach Hause laufen“, so der Spitzenläufer über seinen Erfolg beim „Crosslauf Kurzstrecke“ (4650 Meter – für manche ist das wohl schon „Langstrecke“).
„Nach dem Start versuche ich, in der Spitzengruppe zu bleiben. Anfänger, die sich vor dem Start vorne hinstellen, werden von den Spitzenläufern auf die hinteren Ränge bugsiert. Ich schaue, gleich vom Feld wegzukommen, das Gedränge und damit Stürze zu vermeiden. 500 Meter vor dem Ziel will ich auf dem zweiten oder dritten Platz sein. 200 Meter vor dem Ziel gebe ich Vollgas, attackiere und gehe, wenn möglich, in Führung. Ein gewaltiger Antritt kurz vor dem Ziel ist meine persönliche Stärke“, so der schnelle Mann.

Gegner halten das Tempo hoch
Die Gegner wissen allerdings schon, dass er bisher noch immer gewonnen hat, wenn er 200 Meter vor dem Ziel führt: „Sie halten das Tempo hoch, damit ich mir keine Reserven behalten kann“, beschreibt er ihre Gegenstrategie. Gedanken kurz, bevor er das Zielband zerreißt, schildert er so: „Der Kopf ist schon im Ziel. Laufe um dein Leben. Dann weiß ich, ich habe schon gewonnen.“
„Vor einem Bewerb fokussiere ich mich nur mehr auf den Lauf. Ich bin nur mehr bedingt ansprechbar und kann nur mehr über das Rennen sprechen“, so der Ausnahmekönner über die Anspannung. Einen Lacherfolg hat er beim 3000 Meter Lauf in Regensburg gelandet: „Ich habe die Startnummer verkehrt angezogen. Das ganze Läuferfeld hat auf mich warten müssen, bis ich richtig „gekleidet“ war.“

Gerade die Mausefalle hinauf
Ein „höllisches“ Rennen war die Berglaufstaatsmeisterschaft in Kitzbühel 2010: Zehn Kilometer auf der Streif gerade bergauf, auch auf der „Mausefalle,“ 1500 Höhenmeter, nasse Wiesen, 80 Starter. „Bei der Ankunft in Kitzbühel hat es in Strömen geregnet. Ich hatte keine Berglaufschuhe mit. Die ganze Nacht habe ich mich gesorgt: Es regnet und hört nicht auf. In der Früh habe ich noch immer das Wasser rauschen gehört, obwohl die Sonne geschienen hat. Das Plätschern kam allerdings vom Swimming Pool vor der Unterkunft.“ Schließlich reichte es zu Rang acht.
Das Lauftalent hat sich schon im Babyalter gezeigt: „Mit neun Monaten war ich schon allein auf zwei Beinen unterwegs und habe bald schon größere Touren unternommen. Ich bin immer schnell und „husig“ unterwegs gewesen“, so der gelernte Tischler über seine ersten Trainingseinheiten, damals noch in der „Pampersklasse“.

"Ich bin vor dem Rennen nur mehr bedingt ansprechbar", sagt Leitner.
„Alle 600 bis 700 Kilometer brauche ich neue Schuhe, also immer drei Paar pro Jahr“, sagt Thomas Leitner.
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