RAA 1500 in Rekordzeit
Hofer raste rund um Österreich

Gezeichnet von den Strapazen und wenig Schlaf: Michael Hofer | Foto: Christian Oberngruber
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  • Gezeichnet von den Strapazen und wenig Schlaf: Michael Hofer
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1.500 Kilometer nonstop in zwei Tagen, sieben Stunden und elf Minuten geradelt: Michael Hofer siegte beim Race Around Austria 1500 in Rekordzeit. 

JULBACH. Damit unterbot der Julbacher den bisherigen Streckenrekord um zwei Stunden und eine Minute. Das Race Around Austria 1500 führte entlang der grenznahen Straßen rund um Österreich: 17.500 Höhenmeter waren von St. Georgen bis wieder St. Georgen zu absolvieren. 

Im Vorfeld tiefgestapelt

„Unter drei Tagen“ hatte Hofer im Vorfeld als Ziel seiner ersten Solo-RAA-Teilnahme ausgegeben und damit für sein erstes Einzelrennen sehr tiefgestapelt. „Die erste Pause gab es nach 30 Stunden. Michi war nicht müde. Er konnte nicht richtig schlafen, aber nutzte die Pause in Oberhaag, um sich zu erholen. Duschen, frische Kleidung, warmer Reis und Zaubergriffe vom Osteopathen Clemens Kehrer halfen ihm dabei, neue Kraft zu tanken“, berichtet sein Team. Sie ließen Fans und Freunde auch via Hofers Facebookseite am Rennverlauf teilhaben. Nach 36 Stunden legte Hofer eine weitere Pause – endlich mit Schlaf – ein. Arzt Andreas Gabriel überwachte seine Gesundheitsdaten und spielte eine entscheidende Rolle bei der Ernährungsplanung, Verabreichung und Aufzeichnung. 

Vom Kollaps zurück aufs Rad

In Arnoldstein hatte er einen massiven Einbruch. Das 13-köpfige Betreuerteam hatte sprichwörtlich alle Hände voll zu tun, um ihn nach einem Kreislaufkollaps wieder aufs Rad zu bringen. "Er ist ein unglaublicher Kämpfer, ich habe nicht gedacht, dass er sich wieder so stark zurückkämpfen kann", sagt Teamchef Josef Stadlbauer. Er selbst war mehrmals von Hofer überrascht. Unter anderem als dieser sich just bei einem 14-Prozent-Anstieg in den Kopf gesetzt hatte, seiner Nachbarin via Telefon ein Geburtstagsständchen zu singen. "Es ist unglaublich, welche Rolle die Psyche bei so einem Rennen spielt."  

Fanzone in Julbach brodelte

"Die fantastische Unterstützung in der Dreihans-Fanzone meiner Heimatgemeinde Julbach hat mich trotz massiver Probleme ins Ziel getragen. Etwa 700 Kilometer konnte ich davon zehren", sagt Hofer. Im Ziel bedankte er sich zuerst dafür, dass es ihm möglich war, früher zu starten, damit er nicht erst um Mitternacht durch die Fanmeile in Julbach fahren musste. "Es ist ein fantastischer Sieg für mich“, freut sich Hofer, der drei Tage nach dem Rennen noch immer mit den Strapazen kämpft. Besonders der steife Nacken bereitete ihm Probleme. 

Botschaften via Video

Während des Rennens angespornt haben Hofer auch die vielen Botschaften und Videos, die ihn über Social-Media erreicht haben und die das Team dem Athleten auch vorgelesen hat. "Und ohne die akribische Vorbereitung wäre es auch nichts mit dem Erfolg geworden", sagt Christian Oberngruber. Er ist selbst Radrennfahrer und Wegbegleiter von Hofer: "Michael überließ bei seiner Vorbereitung nichts dem Zufall. Und obwohl er zuvor noch nie im Einzel bei einem Ultra-Radrennen teilgenommen hatte, zeigte er eine herausragende Leistung und immenses Durchhaltevermögen." 

Entschlossenheit und Ausdauer

"Michaels außergewöhnliche Leistung und Vorbereitung haben nicht nur zu einem Rekord geführt, sondern auch zu einer inspirierenden Geschichte über Entschlossenheit und Ausdauer im Radsport", sagt Oberngruber. Und Teamchef Josef Stadlbauer verrät noch lustige Anekdoten vom Rennen. "Die gesamte Strecke auf den Glockner haben wir ihn begleitet, sind nebenher mitgelaufen. Dafür hat er uns den Spitznamen Kameltreiber gegeben", sagt Stadlbauer. "Außerdem war erstaunlich, wie konzentriert und klar im Kopf Michi die ganze Zeit über war. Er hat das Pacecar am Fuße des Glockners sogar auf einen Radarkasten hingewiesen – zwar erst im Nachhinein, darum bin ich gespannt, welcher Brief da noch nachkommt", lacht Stadlbauer.

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