Judokämpfer
„Manchmal gewinnst du und manchmal lernst du“

Sami (blau): „Ich denke vor dem Kampf immer an die Ziele. Ich schaue mir Kämpfe  meiner Vorbilder auf YouTube an.“
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  • Sami (blau): „Ich denke vor dem Kampf immer an die Ziele. Ich schaue mir Kämpfe meiner Vorbilder auf YouTube an.“
  • hochgeladen von Werner Gattermayer

NIEDERWALDKIRCHEN (gawe). „U21 Europameister, eine U21 Weltmeisterschaft Medaille und am Jahresende die Nummer eins der U21 Weltrangliste zu sein“ antwortet Samuel Gassner, als man ihn nach seinen Zielen für 2021 fragt. Vorher muss er allerdings noch die Qualifikation für diese Bewerbe schaffen. Betrachtet man die Erfolge in seiner noch jungen Laufbahn, ist dieses Ziel ganz realistisch: Neben einem jeweils fünften Platz bei den Weltmeisterschaften (U21) in Marrakesch 2019 und bei den Europameisterschaften (U18) 2018 in Sarajevo erkämpfte der 19-Jährige heuer den zweiten Platz bei den Österreichmeisterschaften (U23) in Feldkirch. Eindrucksvoll ist auch seine Visitenkarte: Österreichischer Meister (U16) im Jahr 2015, zweiter Platz 2016 (U21) und zweifacher Sieger 2018 (U18 und U21).

Beginn in der Volksschule

„Der Trainer Ernst Hofer vom Talentezentrum UJZM ist zu uns in die Volksschule gekommen und hat Werbung für Judo gemacht. Ich hab es ausprobiert und bin dabei geblieben“, schildert der Schüler der Sport-HASCH den Beginn seiner Erfolgslaufbahn. Zwei Landesmeistertitel bei den Schülern waren damals schon der Lohn des intensiven Trainings. Inzwischen ist die Trainingszeit auf 16 Stunden pro Woche angewachsen. In der Früh steht von 8 bis 9 Uhr für die ganze Klasse Judo auf dem Stundenplan. Die Schule beginnt erst um 10 Uhr. „Konsequentes und hartes Training ist für den Erfolg unbedingt notwendig.“

Keine Kämpfe nach Trainingsunfall

Einen Rückschlag im Höhenflug gab es heuer: „Beim Bodenrandori, im Trainingslager in St. Johann, habe ich mir den Innenmeniskus eingerissen.“ Nach einem arthroskopischen Eingriff war klar: Die Staatsmeisterschaft heuer konnte er vergessen. Genauso wenig wird er bei den Europameisterschaften (U21) in Porec (Kroatien) seinen Spezialwurf zeigen können. „Ich habe jetzt wieder mit dem Muskelaufbau im Bein begonnen und hoffe, dass ich Anfang Dezember wieder locker ins Training einsteigen kann. Wettkämpfe werde ich im nächsten Jahr von Anfang an bestreiten können, sofern es wieder welche gibt.“ 

Dramatischer Kampf

Ein Kampf bei der Jugendolympiade ist ihm in nicht nur wegen seiner Silbermedaille in besonderer Erinnerung: „Im Halbfinale kämpfte ich gegen den Vizeeuropameister. Ich war schon zwei Wertungen hinten und sah den Kampf schon fast verloren. Nachdem ich das zweite Mal geworfen wurde, drehte ich mich weiter, und hebelte den Gegner ab. Er hat aber nicht aufgegeben. Auf einmal krachte es und sein Arm war gebrochen. Momentan blieb er ruhig liegen – dann begann er zu schreien.“

Immer wieder aufstehen

Seine Spezialität, den „uchi mata“ (Innenschenkelwurf) versucht er, wann immer möglich, anzubringen. Steht er dann ganz oben auf dem Podest, jubeln ihm Papa und Mama zu. „Das Adrenalin rauscht durch den ganzen Körper.“ Die Eigenschaften eines guten Judokämpfers beschreibt „der junge Wilde“ so: „ Du brauchst eine große Willenskraft, um zu gewinnen. Nach einer Niederlage musst du wieder aufzustehen und härter weiter trainieren, um zu siegen.“

Kampfgewicht erreicht

Ist der Ausnahmesportler momentan in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm unterwegs, gab es vor der Jugendolympiade ein Gewichtsproblem: „Ich musste in eineinhalb Wochen fünf Kilogramm abnehmen." Geholfen hat der „Schwitzanzug“: „Du ziehst ein Baumwollleiberl an, darüber eine Plastikhaut, eine Jacke und eine Plastikhose. Am Anfang trinkt man nur mehr Wasser. Zu Mittag isst man nur mehr Fleisch. Ab vier Uhr Nachmittags gibt es gar nichts mehr." Das Abnehmen ist eine „Kopfsache“, ein unbedingtes Ziel. Gefragt nach seinem Lebensmotto grinst er: „Der Wille zum Sieg ist vorhanden. Es gibt kein Aufgeben. Mein Ziel ist die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2024 und 2028."

Fotos: gawe

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