Mühlviertler Driftasse jagten die Weltklasse
Kajetan Kajetanowicz siegt bei der Jännerrallye
FREISTADT (gawe) – Als schnellster (Ober)Österreicher im Europameisterschaftsklassement zeigte ein Freistädter auf: Der Ex-Radprofi Martin Fischerlehner stellte seinen Mitsubishi EVO IX auf dem tollen fünften Platz ab. Um diesen lieferte sich der Freistädter Lokalmatador lange Zeit einen harten Kampf mit dem Junioren-Welt- und –Europameister Stephane Lefebvre. „Wir sind unheimlich stolz auf diese Leistung“, meinte der Mühlviertler im Ziel. „Das ist unsere Heimrallye und damit etwas ganz Besonderes.“
Schotter, Eis, Matsch und Schnee im Überfluss – das fahrerische Können war bei der 32. Jännerrallye voll gefragt. Mitfavorit Hermann Neubauer fasste zusammen, was alle fühlten: „Es ist extrem schwer, vor allem in der Früh war es so unglaublich eisig. Aber das Eis war durch die Schneeschicht nicht sichtbar.“ Zum Verhängnis wurden die spiegelglatten Verhältnisse bereits einem anderen Piloten, der zum Favoritenkreis zählte. Der ERC-Gesamtdritte der letzten beiden Jahre. Craig Breen aus Irland, rutschte schon auf der ersten Sonderprüfung in Pierbach von der Strecke. Er musste seinen ersten Jännerrallye-Auftritt bereits nach wenigen Kilometern beenden.
Nichts anbrennen ließ der polnische Favorit Kajetan Kajetanowicz beim Winterfest der Bleifußpiloten: Nach dem Sieg von Robert Kubica im Vorjahr war die Rallye wieder fest in polnischer Hand. Bereits beim Qualifying sah die Konkurrenz nur den Auspuff. Nach drei Sonderprüfungen durchs tief verschneite Mühlviertel schildert er seine Eindrücke bei der Rallye so: „Es ist unglaublich schwierig, bei dem vielen Schnee auf der Straße zu bleiben. Ich muss sehr konzentriert sein, weil der Grip ständig wechselt. Bis jetzt ist mir das gut gelungen. Aber für Nachmittag müssen wir im Service beim Setup des Autos ein wenig verändern.“
17 von 18 Sonderprüfungszeiten knallte der Lenkradartist dann auf die Anzeigetafel. Nach Insgesamt 237,8 Sonderprüfungskilometer stellte der 35-jährige polnische Meister nach der One-man-Show seinen Ford Fiesta R5 auf Platz eins ins Fahrerlager. 7:07,4 Min vor Robert Cosani (FRA) auf Peugeot 207 S2000 und 8:28,1 Min vor Alexey Lukyanuk (BLR) auf Ford Fiesta R5.
Nicht für die ERC, sondern in der österreichischen Rallyemeisterschaft gewertet wurde der rasende Bäckermeister Ernst Haneder aus St. Oswald. Die Begründung, warum der Lokalmatador aus dem Mühlviertel nicht am EM-Lauf teilnehmen konnte, liegt im technischen Bereich und betraf den Sicherheitskäfig des Mitsubishi EVO IX. Schließlich durfte sich die „Rennsemmel“ Haneder über den dritten Platz in der Nationalen Wertung freuen. Der 13-fache Jännerrallye-Teilnehmer nahm diese Platzierung dankend an. „Das war eine tolle Rallye, ein tolles Team, eine tolle Beifahrerin und ein tolles Match. Das Wetter ist mir sehr entgegengekommen, und wir haben sehr viel Spaß gehabt.“
Fotos: gawe
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