Arbeiterkammer Bezirk Rohrbach
Mehr als zwei Millionen Euro für Mitglieder erkämpft
Gemeinsam mit dem Präsidenten der Arbeiterkammer OÖ (AKOÖ), Andreas Stangl, zog der neue Leiter der AK-Bezirksstelle in Rohrbach, Thomas Jäger, erstmals Bilanz über das vergangene Jahr.
BEZIRK ROHRBACH. Insgesamt 23.414 AK-Mitglieder gibt es im Bezirk Rohrbach. Viele von ihnen nutzten im vergangenen Jahr die Möglichkeit, sich in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen am Rohrbacher Standort beraten zu lassen. So wurden dort 3.739 Beratungen durchgeführt, 2.673 davon über das Telefon, 904 vor Ort und 162 per Mail. Zentrale Themen: Entgelt, Invaliditätspension, Sonderruhegeld, Altersteilzeit, Mutterschutz und Karenz, aber auch Arbeitnehmerkündigungen und Endabrechnungsdifferenzen.
Zahlreiche Rechtsberatungen
2022 wurden 876 Rechtsberatungen an der AK Rohrbach durchgeführt: Während der Großteil durch diese abgewickelt werden konnten, gab es auch Fälle, bei denen rechtliche Schritt eingeleitet wurden: 54 Arbeitsrechtsfälle konnten im Vorjahr abgeschlossen werden. 49 davon galten als Rechtshilfe-Fälle, in denen eine Intervention der AK ausreichend gewesen sei. Im Fall von fünf Rechtsvertretungen musste hingegen vor Gericht gezogen werden. In Summe wurden auf diesen Wegen 100.036, davon 95.280 außergerichtlich und 4.756 Euro gerichtlich erkämpft. Darüber hinaus wurden in 82 Sozialfällen 1.892.055 Euro für die Mitglieder erstritten.
Dienstgeber zahlte kein Gehalt
"Der klassiche Eintreiberfall kommt nicht mehr so oft vor wie früher", sagt Thomas Jäger zu Situationen, wo Gehalt eingefordert werden muss. Immer wieder würde dies aber noch passieren, wie ein Fall aus dem Jahr 2022 zeigt: Eine Arbeitnehmerin aus dem Bezirk bekam völlig grundlos monatelang kein Geld und wand sich nach eigener Intervention an die Experten der AK. Diese intervenierten für das Mitglied: Nur acht Tage später befand sich die ausständige Summe in Höhe von 4.053 Euro auf dem Konto der Mechatronikerin.
Mit weniger Abschlägen in die Pension
Ein Fall, der fast die gesamte Bezirksstelle beanspruchte, war jener eines Arbeitnehmers, der die Experten mit dicken Ordnern aufsuchte, um rechtliche Hilfe zu beanspruchen. Sein Ansuchen um Schwerarbeitspension wurde zuvor von der PVA nicht genehmigt worden. Hierfür wären 120 Schwerarbeitsmonate nötig, laut PVA seien es bei jener Person aber nur 108 gewesen. Doch dank der Ordner, in denen der Betroffene seien Schichtpläne seit 2011 aufbewahrte, konnten weitere 31 dieser Monate aufgrund von Nachtschichten nachgewiesen werden. Mittels Klage konnte davon auch das Gericht überzeugt worden, sodass der Mann. nun mit 60 Jahren und weniger Abschlägen in die Pension gehen kann.
Zur Sache
Beratungen an der AK Rohrbach (Ehrenreiterweg 17, 4150 Rohrbach) sind persönlich von Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 16, am Freitag von 7.30 bis 13.30 Uhr möglich. Terminvereinbarungen sind unter 050/6906-4912 möglich. Eine telefonische Beratung ist während der Öffnungszeiten unter 050/6906-1 möglich. Per Mail ist die Arbeiterkammer unter rohrbach@akooe.at erreichbar.
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