Bezirksjägermeister Hieronymus Spannocchi geht mit Hotelbetreibern, die Skidoofahrten anbieten, hart ins Gericht.

Bürgermeisterin Regina Houšková aus Heuraffl ärgert sich über illegale Skidoo-Fahrer in ihrer Gemeinde. Es hagelt Anzeigen. | Foto: Foto: fotolia/Melking
  • Bürgermeisterin Regina Houšková aus Heuraffl ärgert sich über illegale Skidoo-Fahrer in ihrer Gemeinde. Es hagelt Anzeigen.
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Mit geschlossener Schneedecke in Höhenlagen klagen Jäger, Naturschützer und Anrainer wieder vermehrt über Störungen durch Skidoo-Fahrer. Über verbotene „Überfahrten“ in die Naturschutzgebiete im Grenzbereich ärgert sich auch Heuraffls Bürgermeisterin Regina Houšková.
BEZIRK, HEURAFFL (PYední VýtoH). „Tiere werden durch rücksichtslose Skidoo-Fahrer aufgescheucht und flüchten, was zu großem Energieverbrauch und in der Folge zum Abbau der Fettreserven führt. Häufige Störungen führen zum Tod“, beschreibt Bezirksjägermeister Hieronymus Spannocchi die Situation des Wildes.

„Ökotourismus nicht verstanden“
Besonders verurteilt er Fahrten durch den Wald, die verboten sind und nächtliche Ausfahrten, da in der Dämmerung Rehe und Hasen aus dem Wald herausziehen. Spannocchi appelliert an Bürgermeister und Grundbesitzer, Jäger und Vereine, die von solchen Störungen vor Ort wissen, rigoros einzuschreiten und Vergehen anzuzeigen. Besonders scharf geht er mit heimischen Hotelbetreibern ins Gericht, die Skidoo-Fahrten touristisch bewerben. „Wenn sich die heimische Hotellerie dem Ökotourismus verschreibt und dann aktiv Motorschlittenfahrten bewirbt, machen sie genau das Gegenteil davon und haben den Begriff in keiner Weise verstanden“, sagt Spannocchi. Das Fahren mit nichtzugelassenen Skidoos ist nur eingeschränkt erlaubt. Laut Bezirkshauptmannschaft trifft das auf die Mehrheit dieser Fahrzeuge zu. (siehe zur Sache). Ein Problem ist, dass Skidoo-Fahrer oft nicht identifiziert werden können, da sie einen Helm tragen und die Fahrzeuge keine Kennzeichen haben. Das bestätigt auch die Polizei gegenüber der BezirksRundschau.
Im Grenzbereich zu Tschechien kommt es im Gemeindegebiet von St. Stefan häufig zu Überfahrten mit „Skiscootern“ berichtet Heuraffls Bürgermeisterin Regina Houšková. „Das Fahren mit Motorschlitten in unserem Gemeindegebiet ist gänzlich verboten, da der Großteil im Naturschutzgebiet liegt. Es kommen auch nachts öfter Fahrzeuge über die Grenze“, beklagt sie. Hotelier Dietmar Hehenberger wehrt sich: „Wir bieten nur an drei Tagen im Jahr solche Fahrten an und das nur auf einer abgegrenzten Fläche rund um das Haus, wo wir von Bauern die Zustimmung haben. Nachtfahrten gibt es bei uns keine.“ Diplomatisch sieht diese Angelegenheit Hotelier Werner Pürmayer (Aviva und Bergergut): „Bei rücksichts- und verantwortungsvollem eigenen Umgang und dem Verständnis anderer für verschiedene Interessen sollte ein friedliches Miteinander möglich sein.“

Strengere Strafen gefordert
Die Bürgermeisterin geht auf jeden Fall gegen unerlaubtes Skidoofahren in ihrer Gemeinde vor: „Bei uns wird von der Polizei aber auch von einzelnen Gemeindebeauftragten streng kontrolliert. Zur Identifizierung fertigen wir Fotos an. Wir möchten unsere Naturschutzgebiete erhalten. Die Natur ist unser Kapital. Ich würde mir hier noch strengere Gesetze wünschen“, sagt Houšková. Bei der Polizeidirektion Rohrbach teilte man in dieser Sache mit, dass Vergehen von der Polizei sehr wohl angezeigt werden. Anzeigen wegen nächtlicher Ruhestörungen durch Skidoo-Fahrer oder sonstige Anzeigen im Zusammenhang mit Skidoofahrten hätte es in letzter Zeit aber nicht gegeben, berichten die Polizeistellen Ulrichsberg, St. Stefan und Peilstein.

Die gesetzliche Grundlage:
• Motorschlitten dürfen nicht auf öffentlichen Straßen fahren, außer sie sind für öffentlichen Verkehr zugelassen (ist die Ausnahme).
• Auf Privatgrundstücken dürfen Motorschlitten nur mit Einverständnis des Besitzers fahren.
• Fahren im und durch den Wald ist nach dem Forstgesetz nicht erlaubt. Forststraßen dürfen nur mit Einverständnis des Besitzers befahren werden.

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