Gleichberechtigung ist am Lohnzettel noch nicht angekommen
BEZIRK. Frauen verdienen weniger als Männer – quer durch alle Branchen, bei gleicher Ausbildung und gleicher beruflicher Stellung. Zulagen, bezahlte Ausbildungen usw. bekommen sie viel seltener als ihre männlichen Kollegen. Vor allem in Branchen, in denen Frauen besonders stark vertreten sind, wird deutlich schlechter bezahlt. Frauen übernehmen einen Großteil der unbezahlten Arbeit (Kinderbetreuung, Haushalt, Pflege), ihre Einkommen knicken oft schon nach der Geburt des ersten Kindes ein, weil sie länger zuhause bleiben und dann nur mehr Teilzeit arbeiten. Die ungerechtfertigten Einkommensunterschiede wirken bis ins Alter nach. Magere Einkommen münden in ebenso mageren Pensionen. Einkommensarmut heißt immer auch Altersarmut. Trotz ganzjähriger Vollbeschäftigung sind es rund 20.000 Oberösterreicherinnen, die mit maximal 1500 Euro brutto im Monat nach Hause gehen.
26,1 Prozent Unterschied
Im Bezirk Rohrbach beträgt der Einkommensnachteil von weiblichen Beschäftigten gegenüber ihren männlichen 26,1 Prozent. „Von gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit kann da längst nicht die Rede sein“, betont Bezirksfrauenvorsitzende Ingrid Groiß. Im Bezirk Rohrbach fällt der Equal Pay Day heuer auf den 27. September – gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung von 2 Tagen.
Mehr Lohntransparenz
Wenn eine Frau weiß, wieviel ihr männlicher Kollege mit gleicher Ausbildung, Berufserfahrung und Tätigkeit verdient, kann sie sich besser für ihr Recht einsetzen. Damit die hohen Gehaltsunterschiede endlich der Vergangenheit angehören, fordern die SPÖ Frauen ein Lohntransparenzgesetz in Österreich für Unternehmen und außerdem: 1500 Euro Mindestlohn, steuerfrei, für alle Branchen. Wer Teilzeit arbeitet, soll leichter auf Vollzeit wechseln können und auf Überstunden ebenfalls 50 Prozent Zuschlag erhalten.
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